Elmpt: Cafe Achten - Neues Ziel für Ausflüge

Das Ehepaar Achten hat ein historisches Gebäude mitten in Elmpt saniert. Am Donnerstag, 2.4., wird das Café eröffnet.

Elmpt. Jetzt ist es quasi meteorologisch-amtlich: Der Frühling ist da. Und pünktlich mit dem schöneren Wetter, gibt es in Elmpt ein neues Ausflugsziel. Nach einer Zeit der Verhüllung, ist das Gebäude mit der Gründerstilfassade an der Hauptstraße sichtbar, und so manchem entfährt ein "Wow", wenn er vorbei kommt.

Hier eröffnet am Donnerstag, 2.4., das Café Achten - mit allem, was sich die Elmpter schon lange gewünscht haben: Kaffeespezialiäten, kühle Getränke, Eis, Kuchen und täglichem Frühstück, sonntags und feiertags in Buffet-Form.

Eine große Rolle spielt dabei der Steinofen, der so steht, dass die Kunden Bäckermeister Norbert Achten und sein Team bei der Arbeit beobachten können. Hier werden bald das Hausbrot und Steinofen-Laibe sowie diverse Sorten Pizza gebacken. Wer Suppe oder Salat bestellt, bekommt sein Gericht in einem "Brot-Cup" serviert.

1987 haben Hildegard und Norbert Achten das Gebäude gekauft, das nur 50 Meter vom Stammsitz ihrer Bäckerei entfernt liegt, wo seit über 170 Jahren Brot für die Elmpter gebacken wird. Den Plan, dort ein Café zu eröffnen, gab es schon damals. Aber es standen Filialeröffnungen an, so wurde zunächst verpachtet.

Über Jahre aßen die Elmpter hier Chinenisch, später gab es Döner. Als im August des vergangenen Jahres die Renovierung begann, wussten weder die Achtens noch Architekt Winfried Goertz, was sie erwartete. "Innen musste alles raus", sagt Goertz. "An einer Stelle lag die Decke noch auf zwei Zentimetern Balken, die wäre bald herunter gekommen."

Im Obergeschoss fand sich so genanntes Ständer-Fachwerk, das zeigt, dass das Gebäude deutlich älter ist, als es seine Fassade vermuten lässt. "Die Fassade würde man etwa 1880 einsortieren, ebenso das Dach", erklärt der Architekt.

Vorher müsse es aber schon ein Gebäude mit Satteldach gegeben haben, das zu dieser Zeit aufgestockt worden sei. Es sei sicher 100 Jahre älter. "Es soll nicht kitschig klingen, aber das ganze Projekt ist eine Hommage an meine Familie, an die Vorfahren, das Bäckerhandwerk", sagt Achten.

Die Toiletten sind modern gehalten - bis auf den sieben Meter tiefen Brunnen, den man bei den Arbeiten gefunden hat. Er ist nun gut ausgeleuchtet und mit einer Glasplatte versehen - aber leider nur der Männerwelt zugänglich. Denn dort, wo er sich seit Jahrhunderten befindet, ist heute die Herrentoilette.

Winfried Goertz ist Brüggener, aber selbst er räumt ein: "So etwas gibt es in Brüggen nicht." Achten sieht es als Schritt in die richtige Richtung: Man brauche sich nicht zu verstecken in Sachen Tourismus. Die Achtens warten nun auf die ersten Gäste - das passende Wetter ist ja schon da.