Viersen / Forum des Kreishauses: Ohne das Ehrenamt läuft unsere Gesellschaft nicht

Junge Leute sollen als Freiwillige geworben werden.

Viersen. Das Ehrenamt ist eine wichtige Säule der Gesellschaft. Doch es wird immer schwieriger, Ehrenamtler zu finden, die Verantwortung übernehmen und auch über Jahre hinweg an ihrem Engagement festhalten. Wie man wieder Freiwillige finden kann, darum ging es im Forum des Kreishauses in Viersen.

Eingeladen hatte Landrat Peter Ottmann gemeinsam mit den Freiwilligenzentralen zu einem Forum für ehrenamtliches Engagement. Besonders aus den verschiedenen Workshops kamen zahlreiche Vorschläge.

Da war die Rede davon, dass die Rahmenbedingungen für Ehrenamtler wichtig sind. So wird immer wieder die Frage gestellt: "Wofür steht der Verein, die Organisation, für die ich mich engagiere?"

Das durchschauen von Strukturen wurde als eine Grundforderung deutlich. Doch stellten sich die Teilnehmer in den Workshops auch die persönliche Frage: "Wieviel Potenzial muss ein Ehrenamtler mitbringen?"

In die Diskussionen in den Workshops flossen die Kriterien "Gesellschaftlicher Wandel" und die "demografische Entwicklung" immer wieder mit ein. Und die vielfach engagierten Ehrenamtler stellten sich die Frage: Ist die Jugend noch bereit, sich zu engagieren?

Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll neue Perspektiven erschließen. Da war man sich rasch einig, wie auch in der Feststellung, dass Ehrenamtler auch Verantwortung tragen. Offen sein für ein Amt wurde als weitere Voraussetzung angesehen. Kritisch bleibt aber auch die Frage: Kann ich auch schwierige Situationen verarbeiten?

Markus Wöhrl, der Chefredakteur der Welle Niederrhein, leitete die abschließende Podiumsdiskussion unter dem Motto: "Bürgerschaftliches Engagement - nur ein sozialpolitischer Lückenbüßer?" Das sahen die Teilnehmer anders.

Volker Rübo (Beigeordneter der Stadt Kempen) verdeutlichte: "Die ehrenamtliche Arbeit hat einen hohen Stellenwert." So würden in den 35 Kempener Sportvereinen Jugendliche an die ehrenamtliche Arbeit herangeführt. Tim Engartner (Universität Köln) erinnerte an den Boom der Tafeln, wo sich Menschen engagieren. Landrat Peter Ottmann riet: "Fangen sie früh an, Kinder und Jugendliche auf die ehrenamtliche Arbeit aufmerksam zu machen." Für Rübo und Ottmann stand fest: "Selbstverwaltung funktioniert nur, wenn Menschen sich in den Kommunen engagieren."