Er will nicht alles besser wissen
Neuerschulrat: Thomas Bongartz kümmert sich künftig um die Grundschulen im Kreis Viersen. In den meisten kennt man ihn schon.
Viersen. Der Schwerpunkt soll bei ihm auf der Beratung liegen. Der neue Schulrat für den Kreis Viersen, Thomas Bongartz, sagt: "Ich bin nicht der Ober-Schullehrer, der der alles besser weiß."
Vielmehr geht es darum, die Schulen zu befähigen, sich als selbstständige Schule die richtigen Ziele zu setzen und sie auch zu erreichen. "Wenn ich dann merke, dass verschiedene Schulen an den gleichen Themen arbeiten, sorge ich für einen Austausch", der auch eine Arbeitserleichterung sei.
Schließlich geht es ihm darum, an den Grundschulen Qualtitätsentwicklung und -Sicherung zu betreiben. "Die wir mit Out-Put-orientierter Leistungsmessung überprüfen."
Auch wenn ihm solche Worte mühelos von den Lippen gehen: Der 45-Jährige ist Grundschullehrer mit Leib und Seele. Nach einem Ausflug in die Lehrerausbildung, war er am Studienseminar in Kleve Fachleiter für Mathematik. "Aber da haben mir die Kinder gefehlt", sagt er mit breitem Lächeln.
Er wurde stellvertretender Rektor an der Gemeinschaftsgrundschule in Waldniel. "Eine große Schule, fünf- bis sechszügig." Fünf Jahre lang. Anschließend war er Schulleiter an der katholischen Grundschule in Born-Lüttelbracht. "Zweizügig, mit jahrgangsübergreifendem Unterricht."
Weil er im Kreis bislang die Fortbildungen für das Fach Mathematik moderierte, kennt er auch alle Schulen und sehr viele Kollegen.
Und die wiederum kennen denjenigen, der für die Besetzung der Stellen an den 34 Grundschulen zuständig ist. "Ich mache den Stellenplan", und ist also "Schuld", wenn Stunden ausfallen und Kollegen vertreten müssen. Die rechnerische Besetzung der Stellen beträgt im Kreis etwas mehr als 100 Prozent.
Ob die Lehrer alle da sind, oder für solche in Elternzeit Vertretungen gefunden wurden, steht auf einem anderen Blatt. Zur Vorstellung von Thomas Bongartz konnte er keine entsprechenden Zahlen vorlegen, "Ich muss mich da erst einarbeiten", schließlich ist er erst seit 1.August im Amt.
Die Schulaufsicht teilt er sich mit einer Kollegin. "Ich bin für Tönisvorst, Viersen, Willich und Nettetal zuständig", sagt er. Damit beaufsichtigt er auch die Süchtelner Schule, die seine Söhne (erste und vierte Klasse) besuchen. "Das ist ein interessanter Rollenwechsel", sagt er.