Wohlfahrtsverband: Menschen Lebensfreude schenken

Ohne die Arbeit von ehrenamtlichen Kräften könnten die Vereine nicht helfen. Vor der Sparkasse stellten sich die Organisationen vor.

Viersen. "Tue Gutes und rede darüber." Dieses Leitmotiv beherzigte am Samstag der Paritätische Wohlfahrtsverband, Kreisgruppe Viersen mit seinem Öffentlichkeitstag auf dem Sparkassenvorplatz in Viersen. "Das tut richtig gut, wenn man sieht, wie die Menschen auf uns zukommen und sich informieren möchten", meinte Heinz Jürgen Antwerpes vom Freundeskreis der Rollstuhlfahrer.

Karl Boland, Geschäftsführer paritätischer Wohlfahrtsverband

Geschäftsführer Karl Boland unterstrich im Gespräch mit der WZ, dass es ohne ehrenamtliche Mitarbeiter, ohne das Engagement aus der Bürgerschaft nicht möglich wäre, die vielfältige Arbeit der verschiedenen Organisationen und Gruppen zu bewältigen. Interviews, die Boland mit verschiedenen Gruppen führte, verdeutlichten dies noch einmal.

Für Boland ist dieser Tag des bürgerschaftlichen Engagements eine "wundervolle Gelegenheit, die Menschen vorzustellen, die ehrenamtlich für andere Menschen arbeiten".

Er ist stolz, dass sich rund 600Menschen sich im Kreis Viersen im Paritätischen Wohlfahrtsverband ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Vereinen einsetzen. Die Frauen vom Besuchsdienst des Krankenhauses in der Kreisstadt zeigen, wie der Dienst funktioniert. Besonders gefragt war der fachliche Rat von Vertretern der Deutschen MS-Gesellschaft (Multiple Sklerose), von der Prostatakrebshilfe, der Rheuma-Liga und Gemeinsam e.V., der Verein, der sich um an Demenz erkrankte Menschen kümmert.

"Leider ist es so, dass das noch zu 80 Prozent Frauen sind", so Boland. Er hofft, mit diesem Tag, an dem sich die vielen Vereine präsentieren konnten, auch Männer anzusprechen. "Es ist eine Bereicherung für das eigene Leben, wenn man sieht, wie sehr man mit seiner Arbeit anderen Menschen helfen und ihren Lebensfreude schenken kann", so Boland.

Es waren am Samstag bei strahlendem Sonnenschein in einer proppevollen Viersener City viele kleine Gespräche, die den Menschen weiterhalfen. Karl Boland sprach dennoch auch ein Problem an, unter dem heute viele Vereine leiden: Es ist der Nachwuchs, der fehlt. Boland: "Wir wünschen uns möglichst viele junge Alte ab 55 Jahre, die unsere Arbeit unterstützen."

13 verschiedene Infostände machten den Öffentlichkeitstag richtig attraktiv. Dabei sorgte die Gruppe Tschi-Tscha-Päng (Perkussion) der Rheinischen Schule für Körperbehinderte für viel Aufsehen. Eine der Trommlerinnen ist Fee Bovelett. Lange hat sie diesem Auftritt entgegen gefiebert. Endlich kann sie ganz vielen Menschen einmal zeigen, dass auch sie als Behinderte in der Lage ist, etwas Großes zu leisten. Mit der Verpflichtung der Gruppe war dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zudem ein wahrer Glücksgriff gelungen. Damit blieben auch jüngere Menschen mal einige Minuten stehen, um der mitreißenden Musik zu lauschen.