Gartenstraße: Bluttat bald vor Gericht
Familiendrama: Die Anklage liegt nun den Richtern vor. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach geht bei dem Fall von einem Totschlag im minder schweren Fall aus.
Viersen. Schreckliches Familiendrama vor den Augen der zweijährigen Tochter: Bei einem Streit am Hochzeitstag hat ein Mann aus Viersen im März nach eigenem Geständnis seine Frau erschossen. Die Anklage gegen den 50-Jährigen liege jetzt beim Landgericht Mönchengladbach vor, sagte am Montag ein Sprecher und bestätigte Angaben von wdr.de.
Nach dem Geständnis des mutmaßlichen Schützen hatte zunächst die getötete 36-Jährige im Zorn zur Waffe gegriffen und ihm in die Lunge geschossen. Ob der Schuss sich im Handgemenge löste, ist bis heute unklar. Der Mann entwand ihr die Waffe und drückte auch ab.
Im Kinderzimmer setzte der 50-Jährige der vor ihm kauernden Frau die Pistole an den Kopf und gab die tödlichen Schüsse ab - vor den Augen der kleinen Tochter. Auslöser der Bluttat war laut Geständnis die Streitfrage, ob sich das Paar zum Hochzeitstag beschenken sollte.
„Er wollte nichts vom Hochzeitstag wissen, weil es Beziehungsprobleme gab“, sagte Gerichtssprecher Joachim Banke. „ Die Frau kam an dem Abend von einem Spaziergang zurück und machte ihm Vorwürfe, weil er kein Geschenk hatte.“ Der 50-Jährige sagte darauf, dass er sich trennen wolle.
Die Ehefrau lief zu einer Abstellkammer, holte die illegale Schusswaffe des Mannes und drückte ab. Das blutige Geschehen nahm seinen Lauf. Dreimal traf der 50-Jährige beim Kampf in der Wohnung das Opfer: Einmal in den Hals, zweimal in den Kopf.
Der mutmaßliche Schütze holte selbst die Polizei. Auf dem Tonband des Telefonats ist im Hintergrund die Stimme des kleinen Kindes zu hören: „Papa hat die Mama erschossen.“ Die Frau starb im Krankenhaus. Jedoch gelang es den Ärzten, den Mann mit einer Notoperation zu retten.
Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach geht bei dem Fall von einem Totschlag im minder schweren Fall aus. Der Strafrahmen dafür liegt zwischen einem und zehn Jahren, erläuterte der Gerichtssprecher. Wann der Prozess beginnt, steht nicht fest.
