Gartenstraße: Verhafteter - „Es war ein Unglück“

Die Aussagen des Verdächtigen brachten die Polizei nicht weiter.

<strong>Viersen. Gegen den 50-jährigen Viersen van D. ist am Donnerstag Haftbefehl ergangen. Er steht unter dem dringenden Tatverdacht, am Dienstagabend seine Frau (36) in ihrer gemeinsamen Wohnung an der Gartenstraße14 in Viersen erschossen zu haben. Bereits seit Mittwochabend wurde der Mann, selbst schwer verletzt, im Krankenhaus bewacht. Die zuständige Mönchengladbacher Polizei, die am Mittwoch keinerlei Angaben zu dem Fall machte, sprach gestern ebenfalls von einem Familiendrama. Der Viersener wurde am Donnerstag im Krankenzimmer verhört. Doch hätten seine Aussagen die Polizei nicht wirklich weiter gebracht, war zu erfahren. Er sage wenig und versuche den Tod seiner Frau, sie stammte aus Mazedonien, als Unglücksfall darzustellen. Allerdings, so die Polizei am Donnerstag, habe die Obduktion der Getöteten zu dem Ergebnis geführt, dass sie kaum in der Lage gewesen sein, sich die tödlichen Schüsse selbst beizubringen.

Der Mann hatte am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr bei der Viersener Polizei angerufen und behauptet, seine Frau wolle ihn erschießen. Dann brach das Gespräch ab. Als Polizisten in der Wohnung in dem Mehrfamilienhaus an der Gartenstraße 14 eintrafen, fanden sie Mann und Frau schwer verletzt. Die 36-Jährige starb wenige Stunden später im Krankenhaus.

Zeugin des furchtbaren Geschehens in der Wohnung war die zweijährige Tochter des Paares. Sie hatte den Polizisten die Haustür geöffnet. Das Kind befindet sich in der Obhut des Viersener Jugendamts. Es dürfte sich schnellstmöglich um eine Pflegefamilie für das Mädchen bemühen. Es hat hierzulande keine Verwandten.

In der Wohnung an der Gartenstraße ging auch gestern die Spurensicherung weiter. Laut Polizei ist es kompliziert zu trennen zwischen Spuren, die zur Tat gehören, und anderen. Etliche Fingerabdrücke könnten bereits sehr alt sein.

Aus Mönchengladbach und Viersener Kriminalbeamten ist eine 16-köpfige Mordkommission gebildet worden. Die Leitung hat Kriminalhauptkommissar Friedhelm Schultz.