Gewalt in Familien - Polizei schreitet viermal ein

Viersen/Schwalmtal. Männer dürfen vorerst nicht in die Wohnungen zurück

Vier Fälle von häuslicher Gewalt haben die Viersener Polizei am Wochenende auf Trab gehalten. Am Samstag gegen 22:00 Uhr ging ein 29-jähriger Waldnieler auf seine Mutter los. Der Mann war nach einer Zechtour in das gemeinsam bewohnte Haus in Waldniel zurück gekehrt und zerstörte die Wohnungseinrichtung.

Seine 53-jährige Mutter wollte sich vor ihrem Sohn im Keller in Sicherheit bringen. Der stark alkoholisierte Mann folgte der Frau und versuchte, sie zu schlagen. Beim Versuch auszuweichen stürzte die Frau. Als die Polizisten ankamen, hatte sich der Beschuldigte bereits entfernt, konnte jedoch in Tatortnähe angetroffen werden. Er zeigte sich auch der Polizei gegenüber aggressiv und beleidigte die Beamten. Sie nahmen ihn mit zur Wache. Nach Entnahme einer Blutprobe musste der Mann seinen Rausch im Gewahrsam ausschlafen. In seine Wohnung darf er für die nächsten zehn Tage nicht zurückkehren, die Beamten sprachen eine Wohnungsverweisung aus.
Viersen:

Am Sonntag gegen 6.30 Uhr mussten die Beamten in einer Viersener Wohnung einschreiten. Dort war es zwischen einem Paar zu Gewalttätigkeiten gekommen. In diesem Fall war der 49-jährige Mann - wie auch schon in der Vergangenheit - das Opfer der Gewalt. Er teilte den Beamten mit, dass seine Freundin ihn massiv körperlich attackiert und versucht habe, ihm ein TV-Gerät an den Kopf zu werfen. Der Mann erlitt leichte Verletzungen, die Wohnungseinrichtung wurde teilweise demoliert.

Die 30-jährige wurde der Wohnung verwiesen, die Einsatzkräfte verhängten ein zehntägiges Rückkehrverbot. Nach Entnahme einer Blutprobe musste die Frau ihren Rausch im Polizeigewahrsam ausschlafen.

Gegen 11 Uhr musste die Polizei zum nächsten Einsatzort "Häusliche Gewalt" ausrücken. Hier war es nach einer Trennung zu körperlichen Angriffen gegen die 46-jährige Partnerin des Verdächtigen sowie einem Bekannten gekommen. Auch hier erlitten die Beteiligten Verletzungen, die eine ärztliche Behandlung erforderten. Der 44-jährige Beschuldigte wurde der Wohnung verwiesen und musste ebenfalls die Entnahme einer Blutprobe über sich ergehen lassen, da er unter Alkoholeinwirkung stand.

Am Montag, gegen 1.30 Uhr, alarmierte ein Bekannter einer 29-jährigen Viersenerin die Polizei, da deren Freund die Frau "zusammenschlug". Vor Ort konnten die Einsatzkräfte den Beschuldigten, einen 26-jährigen Mann aus Belgien, nicht mehr antreffen.
Die Frau teilte mit, dass sie den Abend mit Freunden verbracht habe, als ihr Freund überraschend in der Wohnung aufgetaucht sei. Er habe sie sofort mit der Faust niedergeschlagen und auf sie eingetreten, als sie am Boden lag. Das gemeinsame Kind des Paares erwachte von den Auseinandersetzungen. Die Frau erklärte, dass es bereits mehrfach zu noch gravierenderen Übergriffen gekommen sei.