In Süchteln wie Tarzan fühlen

Klertterwald Niederrhein: Eine positive Bilanz zieht der Manager für das laufende Jahr.

Süchteln. In den Bäumen der Süchtelner Höhen ist der Bär los. Hier hangelt sich ein Kletterer durch den Schaukelweg in luftiger Höhe, hier geht es per Steigbügel von Baum zu Baum. Gelächter und Zurufe sind zu hören. Wer nicht klettert, der stärkt sich an den Holztischen für den nächsten Klettergang und genießt die Sonne, die durch das bunt gefärbte Laub scheint.

Am Einweisungsparcours drängt sich eine große Gruppe um Klettertrainer Julian Kammann und hört seinen Erklärungen zu, während die schon Informierten, ausgerüstet mit Klettergurten und Handschuhen, die ersten Versuche im Fitness-Parcours wagen. Andere lassen sich von Trainer André Duldhardt aus den Gurten helfen. Sie haben ihre Touren für heute hinter sich gebracht.

Eine positive Bilanz kann Park- und Sicherheitsmanager Daniel Fleßers für dieses Jahr ziehen: "Wir hatten eine gute Saison, die zwar aufgrund des schlechten Wetters in den Osterferien einen schweren Start hatte, sich aber dann berappelte." Die Sommerferien liefen gut und auch die zweite Woche der Herbstferien bescherte jetzt noch einmal reichlich Besucher.

Waren es 2007 noch 400 Besucher, die einen Spitzentag ausmachten, so stieg die Zahl in diesem Jahr auf 500. Lange Wartezeiten muss dabei keiner in Kauf nehmen, denn der Kletterwald bekam in diesem Jahr einen Fitness-Parcours hinzu.

So gibt es mittlerweile drei Fitness-, zwei Abenteuer-, einen Risiko- und einen Spaßparcours. Insgesamt 98 Elemente stehen auf einer Fläche von 27500 Quadratmeter den Kletterern zur Verfüfung. "Unsere Stärke ist zum einen die Lage mitten im Wald und zum anderen das gute Angebot an Parcours und Elementen der verschiedenen Schwierigkeitsgrade", erklärt Fleßers die Beliebtheit des Kletterparks, der Besucher aus bis zu 250 Kilometer Entfernung anzieht. Und wer nicht klettert, braucht keinen Eintritt zu zahlen.

Betreiber Jörg Brockes setzt auf Transparenz. Zäune gibt es nicht. Bei den Besuchern kommt der Kletterwald offenbar sehr gut an. "Wir waren bestimmt schon zehn Mal hier. Die frische Luft, der Waldgeruch, die sportliche Herausforderung, da stimmt alles", meint etwa Ute Kirchberg. Sohn Robin (10) kann dem nur zustimmen. Klettern im Wald sei das allergrößte. Lästig findet die Willicherin nur, dass sie jedes Mal eine Einweisung mitmachen müssen, obwohl sie schon so oft da waren.

Es sind die vorerst letzten Wochen für den Kletterwald: Er ist dieses Jahr nur noch bis zum 2.November geöffnet und zwar donnerstags und freitags ab 11 Uhr. Bis 16 Uhr gibt es die nötigen Einweisungen, geklettert werden kann aber zwei Stunden länger, samstags und sonntags gilt: 10 bis 17 Uhr und Klettern bis 19 Uhr. Außerdem gibt es besondere Öffnungen für Gruppen - nach Absprache von montags bis mittwochs.

Ein paar Gelegenheiten zum Klettern hat die Familie Loers also noch. "Wir wissen noch nicht, auf was wir uns da eingelassen haben", sagt lächelnd Alexandra Loers, die gerade mit ihren beiden Töchtern Elisabeth (16) und Christina (15) die erste Plattform im Fitness-Parcours erklommen hat - ein Tarzan-Gefühl im Westen Deutschlands. Die Dormagener Familie ist zum ersten Mal gemeinsam im Kletterwald Niederrhein, weil der Sohn vom Klassenausflug in Süchteln so begeistert war.