Kriminalität: Autobahn und Grenze locken Einbrecher
Interview: In Niederkrüchten kommen die Einbrecher immer häufiger, immer häufiger am Tag. Die WZ sprach mit Polizeisprecher Wolfgang Wiese.
WZ: Stimmt es, dass die Zahl der so genannten Tageswohnungseinbrüche in den letzten Wochen in Niederkrüchten, vor allem in den Ortsteilen Elmpt und Overhetfeld, zugenommen hat?
Wolfgang Wiese: Ja, gerade in den letzten Wochen ist die Zahl der Einbrüche in der Gemeinde Niederkrüchten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angestiegen. In diesem Jahr hatten wir bisher acht Wohnungseinbrüche in Elmpt und Overhetfeld, davon vier im März.
WZ: Hat die Polizei bereits Erkenntnisse, warum die Täter immer wieder in diesen Orten zuschlagen? Spielt die Nähe zur Autobahn oder zur Grenze eine Rolle?
Wiese: Die Fahndung nach den Einbrechern ist bislang noch ohne Ergebnis, insofern liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Grundsätzlich kann eine gute Verkehrsanbindung oder Grenznähe ein mit ausschlaggebender Faktor für Einbrecher sein, bestimmte Gemeinden zu bevorzugen. Allerdings gibt es die Grenze und die Autobahn schon länger, so dass darin keine schlüssige Erklärung liegt. Die Polizei hofft, die Einbrecher irgendwann nach ihren/ Beweggründen fragen zu können.
WZ: Was können die Anwohner - nicht nur in den jetzt verstärkt betroffenen Orten - tun, um es Einbrechern möglichst schwer zu machen?
Wiese: Tageswohnungseinbrecher nutzen die Dämmerung, in denen die Bewohner von der Arbeit, vom Einkaufen oder Verwandtenbesuchen noch nicht zu Hause und im Haus die Rollläden noch nicht heruntergelassen sind. Durch fehlende Beleuchtung im Haus ist von außen unschwer zu erkennen, dass niemand zu Hause ist. Wir als Polizei können nur raten, es dem Einbrecher nicht zu leicht zu machen. Elektrische Rollläden mit Zeitschaltuhr können helfen, wenn man erst am Abend nach Hause kommt. Die Rollläden herunter lassen, wenn man abends die Wohnung verlässt. Auch Lampen in der Wohnung können über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden und zumindest den Eindruck erwecken, dass jemand zu Hause ist. Einbrecher scheuen das Licht. Starke Strahler mit Bewegungsmeldern schrecken den Einbrecher und können Nachbarn aufmerksam machen. Weitere Tipps zur technischen Sicherung von Häusern gibt das Kommissariat Kriminalprävention, 02162/3770.