Planung: Wird Tagesklinik 2008 gebaut?

Bereits im kommenden Jahr könnte umstrittene Einrichtung realisiert werden.

Viersen. Vielleicht könnte im kommenden Jahr mit dem Bau der Tagesklinik an der Süchtelner-/Oberrahser Straße begonnen werden. Spätestens aber 2009. Davon ist Fritz Meies, Mitglied im Krankenhausauschuss des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), überzeugt. Der Grund: "Auf der Prioritätenliste der Bezirksregierung für die Krankenhausförderung 2008 stehen wir an vierter Stelle von insgesamt 46." Allerdings habe das Gesundheitsministerium des Landes dieser Liste noch nicht zugestimmt, weil derzeit neue Richtlinien zur Krankenhausförderung ausgearbeitet werden. Aber auch die können den Planungen nicht viel anhaben, meint Meies. Das 4,2 Millionen teure Projekt des LVR erfülle sämtliche Kriterien. Die drei auf der Prioritätenliste vor der Tagesklinik stehenden Krankenhäuser "verschlucken dicke Millionenbeiträge", sagt Meies. Außerdem sei die Tagesklinik in Viersen für den Kreis dringend notwendig. Schließlich nennt Meies als dritten Punkt die Wirtschaftlichkeit einer Tagesklinik. "Der Betrieb in einem Krankenhaus läuft 24 Stunden, in einer Tagesklinik werden die Türen morgens geöffnet und am späten Nachmittag geschlossen." Damit sind die Kosten viel geringer. Alles Aspekte, die seiner Meinung nach für eine Zustimmung des Ministeriums sprechen. Seit Jahren ist die Tagesklinik ein Thema, eigentlich müsste es sie schon längst geben, war der Baubeginn doch ursprünglich bereits im Jahr 2005 geplant. Der Landschaftsausschuss hatte dem Projekt schon 2001 zugestimmt. Als die neue Landesregierung dann 2005 sämtliche Mittel- und Landeszuschüsse gestrichen hatte, konnten die Pläne zunächst wieder ad acta gelegt werden. Vorgesehen sind nach wie vor ein Gerontopsychiatrisches Zentrum mit 12 Plätzen und eine Tagesklinik mit 15 Plätzen. Notwendig sei ein Neubau vor allem deshalb, weil die Tagesklinik seit 1977 in einem Bettenhaus auf dem Gelände der Psychiatrischen Landesklinik in Süchteln untergebracht ist - auf sehr beengtem Raum. Der neue Standort in Viersen ist für den Landschaftsverband vor allem deshalb interessant, weil er mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist und nicht "auf der grünen Wiese" liegt. Genau das aber hatte die Anwohner vor Jahren aufgeschreckt. "Seitdem hat es viele Gespräche mit den Bürgern gegeben", sagt Meies. "Die Gemüter haben sich beruhigt."

Demnach könnte dem Bau der Tagesklinik wirklich nichts im Weg stehen. Mit einer endgültigen Zusage rechnet Meies im Herbst. Dann sind die Richtlinien erarbeitet, die der noch ausstehenden Zustimmung des Gesundheitsministeriums zugrunde liegen. Bis 2009 hat sich der LVR die Option auf das Grundstück bei der Stadt gesichert.