Sportausschuss: Ein Kunstgriff für den Kunstrasen
Nach über drei Jahren gibt es einen Beschluss für einen Kunstrasenplatz am Plenzenbusch. Die Idee hatte der VTHC.
Viersen "Manchmal kommt es anders als man denkt." Das trifft auf den Sportausschuss zu. Seit dreieinhalb Jahren geistert das Thema "fußball- und hockeytauglicher Kunstrasenplatz" durch seine Beratungen. Wer hätte gedacht, dass die Sportpolitiker zu einer Einigung kommen? Doch genau das geschah.
Die Realisierung scheiterte immer wieder an den Kosten und an der Standortfrage. Sollte es der Hohe Busch oder der Plenzenbusch werden? Nun erhält Viersen einen Kunstrasenplatz am Plenzenbusch. Der allerdings wird nur hockeytauglich sein. Dafür kostet er die Stadt keinen Cent.
Stattdessen investiert sie in die Sporthalle Beberich. "Wir erhielten von der Politik den Auftrag in Sachen Finanzierung Kunstrasenplatz und Sanierung Sporthalle Beberich neu zu denken", erinnerte Beigeordneter Paul Schrömbges. Die Stadt dachte neu.
Der Vorsitzende des Viersener Tennis und Hockey Clubs (VTHC), Udo Zöllner, ging auf die Stadt zu. Er hatte die Idee: Die Sporthalle Beberich wird vom VTHC saniert. Aufgrund einiger Besonderheiten, dazu gehört die Befreiung von der Ausschreibungsfrist, kann der Verein die Sporthalle für 600000 Euro sanieren. Die Kostenschätzung der Stadt liegt dagegen bei 795000 Euro.
Die Stadt schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie investiert mit der bislang angesparten Sportstättenpauschale und den beiden Pauschalen von 2008 und 2009 795000 Euro in die Sanierung der Sporthalle Beberich unter der Regie des VTHC. Der spart 195000 Euro und investiert die in den Bau des hockeytauglichen Kunstrasenplatzes am Plenzenbusch.
Ferner schließt die Stadt mit dem VTHC einen Nutzungsvertrag für die Sporthalle ab, die in Besitz der Stadt bleibt. Für den Kunstrasenplatz soll ein Erbbaupachtvertrag abgeschlossen werden.
Damit wird es möglich, die Halle noch 2008 zu sanieren und schnellstmöglich wieder für den Schulsport zu nutzen.
Als ausgezeichnetes Ergebnis bezeichnete Fritz Meies (CDU) den Plan. Auch Alfons Görgemanns (SPD) sprach von Vorschlägen, die dem Verein und der Stadt nutzen würden. "Für das Geld bekommen wir eine sanierte Halle und einen Kunstrasenplatz für den Hockeybetrieb. Dazu kommt die Schnelligkeit, mit der die Hallensanierung umgesetzt werden kann", lobte Stefan Feiter (FDP).
Allein FürVie und die Grünen sprachen sich gegen diese Regelungen aus. "Wenn die gesamten Sportpauschalen einschließlich 2008 und 2009 in diese Lösung einfließen, kann sich der Sportausschuss auflösen, denn es stehen keine Mittel mehr zur Verfügung", empörte sich Werner Jungblut (FürVie). Er erinnert an alte einstimmige Beschlüsse gegen den Standort Plenzenbusch für einen Kunstrasenplatzes.
Kunstrasen Dreieinhalb Jahre dauerte die Auseinandersetzung um den Kunstrasenplatz.
Strittig Wegen des Standorts gab es keine Einigung: Hoher Busch oder Plenzenbusch.
Lösung Nun saniert der VTHC die Bebericher Sporthalle und erhält dafür von der Stadt 795000 Euro. Die Sanierung kostet den Verein jedoch nur 600000. Mit den übrigen will er den hockeytauglichen Kunstrasenplatz bauen - auf dem Plenzenbusch.