Süchteln. Lag es am Wetter? Lag es am Termin, an zu wenig Werbung - oder lag es am Wettbewerb selbst? Fragen über Fragen, die sich die Mitarbeiter der Niederrheinwerke am Samstag stellten. Denn zur fünften Stadtmeisterschaft im nichtolympischen "Arschbomben-Wettspringen" im Süchtelner Höhenbad waren nur zehn Prozent der Starter gekommen, die in den vergangenen Jahren dabei waren. Ihre Zahl ließ sich an einer Hand abzählen - es waren nur fünf.
Unumstrittener Sieger war am Ende Hermann-Josef Krücken aus Brüggen. Der 50-Jährige hatte zwei Vorteile: sein Gewicht von knapp 90 Kilogramm und ausgezeichnete Trainingsmöglichkeiten, denn Krücken ist seit 34 Jahren Schwimm-Meister im kleinen Brüggener Hallenbad.
Gleichwohl betonte er, dass er seit drei Jahrzehnten nicht mehr auf dem Ein-Meter-Brett gestanden habe - wie es beim Wettbewerb Pflicht war. Doch der Brüggener kann’s noch immer. Bei keinem der fünf Starter gab es höhere und intensivere Spritzer als bei ihm. Bei dem Wettbewerb ist nicht der Sprung an sich für die Wertung ausschlaggebend, sondern die erzielte Höhe der Wasserspritzer. Nur zweimal durfte gesprungen werden.
"Es klappt noch und macht richtig Spaß", so der Profi nach seinem 6,50-Meter-Spritzer-Satz, der den sicheren Sieg bedeutete. Der Lohn für seine Springkunst vom wippenden Ein-Meter-Brett waren eine Taschenlampe und ein Wasserball für den Sohn.
Der sehr schlanke Marcel Hammans aus Viersen hatte da mit seinen Sprüngen keine Chance. " Ich bin aber mit meinen 4,50 Metern bei meiner Premiere zufrieden", sagte er. Und: "Sehr lustig war es schon." Das sah auch Ankoo Tran so, der mit drei Metern Dritter wurde. Philipp (11) und Jan (12) sagten übereinstimmend: "Es war klasse und hat nicht weh getan."
Sehr unterschiedlich waren die angewandten Techniken der Athleten: Mal wurde mit angezogenen Knien gesprungen, mal einfach so plumps ins Wasser.
Nach 24 Minuten waren die vermutlichen kürzesten Stadtmeisterschaften dieser Art ohne lautes Getöse beendet. Sachpreise und Urkunden gab es für alle Teilnehmer.
Franzis Thissen von den Niederrheinwerken sagte abschließend: "Wir vermissen das Ransbergbad, und hoffen auf mehr Teilnehmer, wenn dieses Bad wieder geöffnet ist."