Unfallbilanz 2007 im Kreis: Bei Rasern hilft kein Reden

16 Tote gab es 2007 auf den Straßen. Die Polizei will ihre Kontrollen verstärken.

<strong>Viersen. "Wir werden weiter intensiv blitzen." Wilhelm Schnitzler, Chef der Abteilung Verkehr bei der Kreis-Polizei, sagt klipp und klar, was rasende Autofahrer auf den Straßen des Kreises erwartet: verstärkte Tempo-Kontrollen. Über 14000 Verwarngelder und Anzeigen gab es gegen Temposünder 2007. Radargeräte und Laser-Pistolen hat der Verkehrsdienst der Polizei im Einsatz. Das neueste Laser-Gerät schießt gestochen scharfe Fotos auf bis zu 1000 Meter Entfernung. Im April nimmt die Polizei eine Anlage mit Lichtschrankenmessung in Betrieb. Die Beamten werden soeben darauf geschult. Anders als das Laser-Gerät lässt es sich schnell auf- und abbauen und justieren: "Man muss dann immer und überall mit Messungen rechnen", so Schnitzler.

Die Unfallzahlen von 2007 verdeutlichen, wie notwendig Tempo-Kontrollen sind. Im Vergleich zu 2006 erhöhte sich die Zahl um 233 auf 7341. Mit 1043 gab es 17 mehr Verletzte.

Und besonders erschreckend: Es gab 16 Tote auf den Straßen des Kreisgebiets, sechs mehr als 2006. Davon gehörten sechs zur besonders gefährdeten Gruppe der Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren.

"Wir wollen, dass die Straßen des Kreises Viersen sicherer werden", so gibt Utz Schmidt die Motivation der Polizisten für ihre Arbeit an: "Ohne Repression, ohne Griff in den Geldbeutel geht es nicht, nur gutes Zureden hilft nicht. Man muss flächendeckend kontrollieren. Das Geld wäre für uns eine schlechte Motivationslage. Davon sehen wir nichts, das geht in den Landeshaushalt."

Unfallursachen Die meisten Unfälle gibt es beim Abbiegen, Wenden oder bei der Vorfahrt. Platz drei belegt die Geschwindigkeit, gefolgt von Alkohol. Allerdings spielt das Tempo auch bei den Ursachen Nr. 1 und 2 meist eine Rolle. 20 Mal gab es 2007 die Ursache Drogen am Steuer.

Zahlen Bei 7341 Unfällen (plus 233) gab es 2007 1043 Verletzte und 16 Todesopfer.

Kinder 179 Kinder sind 2007 im Straßenverkehr verunglückt, 16 mehr als 2006. 88 davon waren auf dem Rad unterwegs, 47 als Fußgänger: Sie machten Fehler beim Überqueren der Fahrbahn.

Fahranfänger 216 junge Leute zwischen 18 und 24 Jahren verunglückten, vier weniger als 2006. 210 wurden verletzt (minus sieben), sechs wurden getötet (plus 3).

Senioren 159 Personen über 65 Jahre wurden auf den Kreisstraßen verletzt, drei starben (plus eins).

Flucht Es gab 1555 Unfallfluchten (plus 48). Davon wurde 45 Prozent aufgeklärt.