Viel los in den Kirchen zu später Stunde

Mehrere Gotteshäuser in Viersen waren am Freitag bis tief in die Nacht geöffnet.

Viersen. Premiere gelungen: So einfach könnte man die erste "Nacht der offenen Kirchen" in Viersen am Freitag zwischen 20 und 0 Uhr beschreiben. Doch diese Nacht war für rund 1.000 Menschen mehr, als nur eine offene Kirche, ein Gotteshaus zu erleben. Es war eine Nacht, die man genießen, in der man aber abschalten und sich auf vielfältige Art und Weise unterhalten konnte.

St. Peter in Bockert, eine der acht beteiligten Kirchen, wirkte anziehend als Ausstellungshalle. Vor der Kirche loderte das Feuer, in der Kirche wurde besonders die Jugend angesprochen. Ein "Ausstellungs-, Informations- und Mitmach-Band" zog sich vom Haupteingang bis in den Altarraum.

Musik, Meditation und Gespräche ließen nie Langeweile aufkommen in dieser Nacht, die mit einem gemeinsamen Glockengeläut begann. St. Joseph in der Südstadt lockte und begeisterte die Besucher mit Kunst und Kabarett, mit "erweckten biblischen Erzählfiguren".

Meditative Gitarrenmusik begleitete dagegen einen Gottesdienst zu Beginn in St. Notburga, wo der Altarraum bereits mit Gaben für den Erntedankgottesdienst gedeckt war. Außerdem: Ein Buch von 100 Menschen aus der ganzen Welt, die Antworten gaben auf die Frage "Was macht Sie glücklich". Da meint beispielsweise der 50-jährige Taxifahrer John aus Indien: "Jeden Tag, an dem ich aufwache, gehen kann und arbeiten, der macht mich glücklich."

Das Angebot in der evangelischen Kreuzkirche überzeugte mit der "Kirche bei Kerzenschein" und Gesängen aus Taizé. Und in St. Remigius saßen gegen 23 Uhr noch rund 200 Gäste und erfreuten sich an musikalischen Darbietungen, wie "Schlummert ihr matten Augen" von Johann Sebastian Bach. Die Ausleuchtung des Altarraumes mit immer wieder wechselnden Farben verlieh dem Gotteshaus eine ganz besondere Note.

Mit einem Abschlussgebet endete "Die Nacht der offenen Kirchen".