Viersen: Mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr

Die Polizei im Kreis nutzt die Kindertagesstätten, um die Eltern zu informieren. Denn deren Vorbildfunktion ist nicht zu unterschätzen.

Viersen. Für alle war nicht genügend Platz: 135 Kindertagesstätten gibt es kreisweit. Sie waren zu dem Seminar eingeladen, das gestern und heute von der Kreispolizei zum Thema "Verkehrs- und Mobilitätserziehung in Kindergärten" durchgeführt wurde und wird. Es konnten aber nur 50 Teilnehmer zu der Veranstaltung der Verkehrssicherheitsberater im Forum des Kreishauses kommen.

"Wir mussten Absagen erteilen", so Dietmar Berner, "aber wir werden das im Frühjahr erneut anbieten." Er und seine Kollegen betrachten die Veranstaltung als Grundseminar, "Fortsetzung folgt".

Sie wollen über die Verkehrserziehungsmaßnahmen durch der Polizei informieren. Wollen Anregungen geben, mit welchen didaktischen Mitteln man die Kinder auf die Gefahren im Verkehr vorbereiten kann. Und sie wollen zum Austausch von Erfahrungen und Ideen zwischen den Einrichtungen anregen. "Das ist sehr interessant" , findet Christel Janissen vom AWO-Kindergarten in Grefrath.

Eine Kollegin vom Kindergarten St. Peter in Bockert habe ihr ein Projekt zum Thema vorgestellt. "Das kann man vielleicht übernehmen."

Die Polizisten wissen, dass sie bei ihren Besuchen in den Kindertageseinrichtungen viel weniger ausrichten können als die Erzieherinnen. "Wir kommen an zwei bis drei Tagen in die Einrichtungen", sagt Dietmar Berner. "Sie dagegen sind an 220 Tagen im Jahr im Kindergarten."

Doch auch dieser Einfluss ist begrenzt. "Wir sind mit den Kindern ja sehr selten in der Situation Verkehr", schränkt Christel Janissen ein. Deshalb liegt ein Hauptaugenmerk der Veranstaltung auch auf der Elternarbeit. "Die sind schließlich an 365Tagen im Jahr mit den Kindern zusammen", sagt Berner.

Die Vorbildfunktion der Eltern sei nicht zu unterschätzen. "Was uns die Kinder über ihre Eltern erzählen", schüttelt er schmunzelnd den Kopf. Deshalb sei es wichtig, die Eltern auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu trimmen.

Das sieht auch Marianne Leven vom St. Bartholomäus Kindergarten in Niederkrüchten. "Wir müssen die Eltern mit ins Boot holen." Und nach dieser Veranstaltung habe sie auch wieder Mut gewonnen, die Eltern anzusprechen und Anregungen zum korrekten Umgang mit Kindern im Straßenverkehr zu geben. "Das traut man sich ja nicht so ohne weiteres", pflichtet Janissen bei.