Viersen: Realschule nach Schließung desinfiziert

Viersen. Schulfrei hieß es am Montag für die rund 670 Schüler der Viersener Realschule an der Josefskirche. Doch richtig glücklich war darüber niemand. Denn 50 Schüler sind erkrankt, klagen über Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit.

Und die Ursache ist unklar. Bei einem Kind wurden Noroviren nachgewiesen, bei den anderen Fällen gibt es keine eindeutigen Erklärungen.

"Wir gehen von einer Gemengelage aus", sagt Kaspar Müller-Bringmann von der Viersener Kreisverwaltung. Danach dürften die Erkrankungen durch das Zusammenspiel von Noroviren als auch der hohen Keimbelastung in den Sanitäranlagen der Schule ausgelöst worden sein. Ernsthafte Erkrankungen gab es aber bisher nicht; zumeist seien die Kinder nach zwei, drei Tagen wieder auf dem Damm, sagte Schulleiter Rudolf Krohn. Auch ein Lehrer war betroffen, so Krohn.

Am Freitag hatte der Schulleiter nach einer Empfehlung des Gesundheitsamtes die Schule geschlossen. Seit Samstag wurden die Gebäude einer Grundreinigung unterzogen. "Wir haben alle Gegenstände in der Schule desinfiziert", sagt Bettina Stapper vom Reinigungsunternehmen Piepenbrock. Bis zu 25 Kräfte waren das Wochenende über im Einsatz. Und auch in den nächsten Tagen werden die Reinigungskräfte permanent WCs, Türgriffe und Handläufe desinfizieren.

Denn am Dienstag will Schulleiter Rudolf Krohn die Realschule wieder öffnen. "Die Untersuchungen sind abgeschlossen, das Gesundheitsamt hat das Trinkwasser wieder freigegeben, wir gehen wieder in den Normalbetrieb", sagt Krohn.

Dennoch gelten Vorsichtsmaßnahmen. Die Schüler sollen sich häufig die Hände waschen und Körperkontakt mit anderen Schülern vermeiden, heißt es in einem Empfehlungsschreiben des Gesundheitsamtes an alle Eltern. Sicherheitshalber sollen auch die Kinder zu Hause bleiben, die über Übelkeit, Kopf- oder Halsschmerzen klagen. In Zweifelsfällen sollten die Kinder einen Arzt aufsuchen, rät Schulleiter Krohn.

Ob die Erkrankungen an der Schule mit mangelnder Sauberkeit in Zusammenhang stehen, ist unklar. Das Gesundheitsamt hatte erklärt, die sanitären Anlagen der Schule seien in keinem guten Zustand. Seit die Reinigung der Schule privatisiert worden sei, seien die Intervalle verlängert worden, bestätigt Schulleiter Krohn.