Spätkirmes in Viersen Rummel mit Disco Dance und Dosenwerfen
Viersen · Bis zum 7. Oktober ist Spätkirmes in Viersen. Am Hermann-Hülser-Platz gibt es einiges zu erleben. Ein Spaziergang zu Disco-Dance, Auto-Scooter, Losverkäufern, Schießbuden und Zuckerwatte.
Ein intensiver Geruch nach Zuckerwatte, warmen Schokoladencrêpes und Mandeln liegt in der Luft. Ebenso wie einander unharmonisch überlagernde Musikstücke in hoher Lautstärke und Gekreische, Gelächter, sonore Rufe wie „Einsteigen! Die Fahrt beginnt!“ Losstände, Schießbuden, Fahrgeschäfte: Es ist Spätkirmes in Viersen. Bei dem sonnigen Herbstwetter ist sie gut besucht.
Hören, sehen, riechen – da kommt ganz schnell die Erinnerung an längst vergangene Kirmesbesuche zurück. Lange her, zu einer Zeit, da kostete eine wilde Fahrt vielleicht noch vier DM statt vier Euro. Aber: Vieles, so scheint es, hat sich nicht geändert auf den Kirmesplätzen in den letzten Jahrzehnten. Den Schulkind großen Teddybär bekommt man jetzt nach Geldeinwurf auch aus der durchsichtigen Kabine. Und Zuckerwatte gibt es in geschlossenen Dosen.
Aber die Schießbuden sind noch da und sehen fast genauso aus wie früher. Mann und Frau legen das Gewehr auf und an und üben sich am zielgenauen Schuss. Die Losverkäufer sind noch da, die das große Los versprechen und doch auch jede Menge Nieten im Gepäck haben (müssen). Aber wer kann bei all den bunten lustigen Spielsachen, die es zu gewinnen gibt, schon widerstehen. Das Glück ist schließlich mit den Mutigen. Geschossen wird auf der Viersener Spätkirmes auch mit Pfeilen. Auf Luftballons, und daran versuchen sich schon die Jüngeren, die nach diesen Übungen in einigen Jahren sicherlich schusssicher auf die Schießbuden umsteigen können. Weitere Treffsicherheit einüben können die Kirmesbesucher auch beim Dosenwerfen. Arg verbeult stehen sie ordentlich zu einer Pyramide aufgebaut da und warten darauf, mit Wucht umgeworfen zu werden.
Familien mit kleinen Kindern sind unterwegs, ein paar Großeltern zur Begleitung im Anhang. Die Buden mit Speisen und Getränken sind rund um die eigentliche Kirmes aufgereiht, was sowohl den Fahrgeschäften als auch den Ess-Buden viel Raum lässt.
Viele junge Mädchen und Jungs flanieren von der Geisterbahn zum Autoscooter und zum Disco Dance. Fantasievoll, die Namen der Fahrgeschäfte. Fast ein Dutzend davon finden sich auf dem Hermann-Hülser-Platz Platz.
Disco Dance ist ein sogenanntes Hochfahrgeschäft. Man sitzt nebeneinander und wird hin und her in die Höhe geschoben. Eine Gruppe junger Mädchen hat Platz genommen und wird sicher angeschnallt. Sie schauen, als könne nichts sie erschüttern. Quatschend warten sie, dass es losgeht. Als es dann startet, dauert es nicht lange und die Mädchen beginnen lustvoll ängstlich zu kreischen und gleichzeitig zu lachen.
Dieser Nervenkitzel macht den Kirmesspaß aus, sei es beim Auto-Scooter, wo die einen gemütlich cruisen, während die anderen haarscharfe Kurven nehmen, um den Crash gerade so um Haaresbreite zu verhindern.
Der Nervenkitzel funktioniert auch schon bei den Jüngeren auf ihren Flugzeugen, die sich rotierend in eine geringe Höhe begeben. Bevor es losgeht, drapiert ein kleiner Junge noch seine beiden Plüschtiere neben sich und tätschelt ihnen beruhigend den Kopf.
Die Schreckensrufe der Spukschloss genannten Geisterbahn dringen nicht nach draußen. Doch kann man sicher sein, dass es sie gibt, ist doch schon der Fahrkartenkontrolleur ein veritables Schreckgespenst. Hübsch und fast ganz ohne Nervenkitzel zu fahren sind die nostalgisch anmutenden Kinderkarussells, auf deren Oldtimern, Karren, Motorrollern und Fahrrädern die Kleinsten Platz nehmen können.