Aktion in Tönisvorst Städtische Kindertagesstätten nehmen Baumpflanz-Aktion nur verhalten an
Tönisvorst · Die Tönisvorster Sven Pricken und Julian Pipper sind auf Pflanz-Tour. Sieben Kitas erhalten Kiri-Bäume, die das Vorster Unternehmen „WeGrow“ gespendet hat.
(tre/emy) Es wird noch etwas dauern, bis Hängematten auf den Flächen der Tönisvorster Kindertageseinrichtungen gespannt werden können, aber der Grundstock dazu ist am Montag gelegt oder besser gesagt gepflanzt worden. Mit 26 Kiri-Bäumen sowie Spaten im Gepäck haben Sven Pricken und Julian Pipper sieben Kitas besucht und dort Bäume gepflanzt. Der Abstand von jeweils vier Metern ist nicht nur das normale Pflanzmaß in den Plantagen der Vorster Firma „WeGrow“, die die Bäume gespendet hat, sondern auch ideal dafür, eine Hängematte aufzuhängen.
„In drei Jahren können die Kinder in den Hängematten schaukeln“, sagt Manuel de Sousa, Verkaufsmanager und Berater von „WeGrow“. Kiri-Bäume zeichnen sich durch ein schnelles Wachstum aus und sind damit ein nachwachsender Rohstoff der besonderen Art. Dass diese Bäume nun in Kitas wachsen werden, ist Pricken und Pipper zu verdanken.
Pricken rief vor wenigen Monaten ein Baumrettungsprojekt für das Baugebiet an der Friedrichstraße in St. Tönis ins Leben. Aufgrund von Neubaumaßnahmen hätten vier Kiefern und zehn Säuleneichen gefällt werden sollen. Pricken hatte die Idee, sie mittels einer Spendenaktion zu retten. Julian Pipper vom gleichnamigen Tönisvorster Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen half bei der Verpflanzung.
Eine Spendenaktion lief an – wobei die Unternehmensgruppe Gebab als Bauherr letztendlich selbst für die Kosten aufkam. Wenn das Bauprojekt fertiggestellt ist, sollen die Bäume wieder auf das Grundstück gesetzt werden. Schnell war klar, dass die bereits gespendeten 8500 Euro Kitas zu Gute kommen sollen, und zwar für die Anschaffung von Obstbäumen und -sträuchern sowie Hochbeeten. Gleichzeitig entstand auch der Kontakt zu „WeGrow“.
Pricken und Pipper holten die Jungbäume jetzt ab und fuhren sieben nicht-städtische Kitas an, um die Kiri-Bäume zu pflanzen. Die Einrichtungen hatten sich vorab überlegt, wo sie ihre Hängematten-Bäume einpflanzen wollten. Noch sind die Setzlinge nur wenige Zentimeter groß.
Eigentlich hatten auch städtische Kitas gespendete Bäume bekommen sollen, aber damit tut die Stadtverwaltung sich noch schwer. „Wir unterstützen das, aber es muss auch passen“, sagt der zuständige Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg. Obstbäume etwa seien in Kitas nicht so gerne gesehen, da sie Wespen anziehen könnten. Und der Kiri-Baum könnte einfach zu schnell wachsen. „Wir gehen davon aus, dass ein Baum ruhig mal 100 Jahre da stehen kann und wir ihn nicht in 20 Jahren fällen müssen, weil er zu groß ist“, sagt Friedenberg. Zeitlich sehe er keine Eile, da die Pflanzzeit ohnehin im Herbst liege.
Pricken lässt sich bei seinem Ziel, die Stadt grüner zu machen, nicht entmutigen. Kommende Woche habe er dazu ein Gespräch mit dem Bürgermeister, berichtet der St. Töniser.