Ärger am Ramshof

Bei der Erweiterung des denkmalgeschützten Gehöfts gab es Verstöße gegen den Bebauungsplan.

Neersen. Ende Januar 2012 ist im „neuen“ Ramshof glanzvoll Eröffnung gefeiert worden. Schon damals waren sich alle geladenen Gäste einig: Die Erweiterung des denkmalgeschützten Gehöfts (es stammt aus dem Jahr 1642) mit seiner „Küchenmeisterey“ ist rundherum gelungen.

Vor allem der Turm mit seiner massigen Mauer aus Grauwacke ist ein richtiger Hingucker — insbesondere in der Dunkelheit, wenn er von unzähligen LED-Lichtern erleuchtet wird. Davon nicht blenden lassen haben sich allerdings die Mitarbeiter der Willicher Bauaufsicht. Die stellten mittlerweile nämlich fest: Beim Umbau ist gegen den Bebauungsplan verstoßen worden.

In einem Orientierungsgespräch wurden vor einigen Tagen die Mitglieder des Planungsausschusses darüber informiert. In einer Stellungnahme der Verwaltung hieß es dort: „Die Baumaßnahme wurde abweichend von der erteilten Baugenehmigung und außerhalb überbaubarer Flächen ausgeführt.“ Um eine — nachträgliche — Legalisierung durchführen zu können, müsse der Bebauungsplan geändert werden. Der Bauherr müsse deshalb eine Gesamtkonzeption erstellen, damit alle geplanten Maßnahmen in einem Änderungsverfahren berücksichtigt werden könnten.

Aber wo genau wurde gegen den B-Plan verstoßen? Die Stadtverwaltung gibt sich auf diese Frage hin zugeknöpft. „Aus Datenschutzgründen kann ich dazu nichts sagen“, erklärte die Technische Beigeordnete Martina Stall auf Anfrage der WZ. Es sei im Moment auch keine Änderung des Bebauungsplans vorgesehen. Auf abermalige Nachfrage bestätigte sie jedoch, dass der Bauherr eine Änderung des B-Plans beantragen könne.

Hausherrn im Ramshof sind Leo, Jenny und Matthias Stieger. Letzter erklärte am Mittwoch, die Verstöße beträfen nicht das eigentliche Gebäude, sondern einige Parkplätze und deren Zufahrten. Diese seien mit Blick auf die weitere Entwicklung des Hauses angelegt worden. Nach dem Ausbau der Gastronomie soll nämlich auch der Hoteltrakt deutlich größer werden. Die Planungen dazu würden bereits vorbereitet.

Was passiert, wenn einem Antrag auf B-Plan-Änderung nicht stattgegeben wird? „Dann werden wir die Parkplätze wohl zurückbauen müssen“, erklärte Matthias Stieger.