Aktion der Landfrauen in Tönisvorst Jede Menge Pink für die Landwirtschaft
Tönisvorst · Auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Höhenhöfe in Tönisvorst zeigten sich die Landfrauen solidarisch mit den Landwirten. Sie informierten über die aktuelle Situation.
Es sind nicht nur die sechs Traktoren, die auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Höhenhöfe schon von Weitem ins Auge fallen. Die pinken Westender mehr als 80 Landfrauen der verschiedenen Ortsgruppen des Kreisverbands Krefeld-Viersen, die vor Ort sind, fallen ebenso auf. „Wir Landfrauen = Unsere Familienbetriebe sichern die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln“ ist auf einem großen Plakat zu lesen, das hinter einem Stand aufgehängt ist, an dem die Landfrauen mit Äpfeln, Eiern, Kürbissen, Gurken, Tomaten, Kohl und Kartoffeln einen Teil der Produkte präsentieren, die von der heimischen Landwirtschaft angebaut werden.
„Wir als Landfrauen wollen die Landwirte in ihren aktuellen Aktionen unterstützen und uns solidarisch zeigen. Wir sind alle Betroffen. Wir möchten hier heute gerne mit den Bürgern ins Gespräch kommen und erklären, wofür die Landwirtschaft demonstriert“, sagt Landfrau Gisela Wolfers. Mit Flyern machen sie deutlich, dass es darum gehe, die Höfe zu erhalten, um im eigenen Land für die Bevölkerung Lebensmittel zu produzieren und damit unabhängig von Importen aus dem Ausland zu sein. Im europäischen Wettbewerb bestehen zu können, gehe aber nur, wenn die Bedingungen stimmten und nicht durch immer neue Auflagen als auch Kürzungen die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte in Deutschland von der Politik untergraben würden, so die Landfrauen weiter. Die von der Bundesregierung zunächst geplante Rücknahme der Kfz-Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge und das Auslaufen der Agrardieselrückvergütung sind dabei nicht die alleinigen Punkte. Aber sie hätten das Fass zum Überlaufen gebracht, so die Landfrauen, die auf dem Parkplatz mit den Bürgern im Gespräch sind. „Es tut gut, die breite positive Resonanz zu spüren, die uns entgegengebracht wird“, sagt Landfrau Marita Oellers.
Familien führen seit
Generationen die Höfe
Die jüngste Landfrau Julia ist indes mit dem Rolltraktor vorgefahren. „Es geht auch um meine Zukunft“, ist auf dem Plakat zu lesen, das am Traktor der Dreijährigen montiert ist. Bürger lächeln, werden aber auch nachdenklich, denn Landwirtschaft denkt in Generationen. Die Höfe werden seit Generationen von den Familien geführt. „Wir wissen in der Landwirtschaft nicht, wohin es geht. Es gibt keine Planungssicherheit, sondern stattdessen immer nur neue Auflagen“, sagt Katharina Achten. Sie studiert Agrarwissenschaft, weil sie den Milchvieh-Familienbetrieb in St. Hubert weiterführen möchte. Für sie sei es kein Beruf, sondern eine Berufung, fügt Achten an, die drei Schafe mitgebracht hat, die ebenfalls Schilder tragen, auf denen unter anderem zu lesen ist „Landwirtschaft macht alle satt“.