Hauptversammlung des Schiefbahner Vereins Spendeneinbruch bei der Leprahilfe
Schiefbahn · Die Corona-Pandemie hat auch bei der Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn ihre Spuren hinterlassen. Die Spenden gingen deutlich zurück. Am 27. November soll es wieder einen Basar geben.
(barni) Im März 2019 hatte die letzte Jahreshauptversammlung der Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn stattgefunden. Am Samstag war es dann endlich wieder so weit. Doch obwohl in der Kulturhalle weniger Tische und Stühle aufgestellt worden waren als in den vergangenen Jahren, blieben einige Plätze frei. Damit nicht genug: Der Vorsitzende Josef Heyes, dessen Name untrennbar mit der Aktion Mission und Leprahilfe verbunden ist, musste der Versammlung aus gesundheitlichen Gründen fernbleiben. Seine Stellvertreterin Sigrid Stegemerten führte durch das Programm, zu dem auch ein Bericht über die Flüchtlingssituation im Südsudan gehörte. Von dort kam jetzt ein Hilferuf nach Schiefbahn.
Die Stellvertretende Vorsitzende konnte vor allem wegen der Corona-Krise keine Rekordeinnahmen verkünden – im Gegenteil: Im vergangenen Jahr beliefen sich die Gesamteinnahmen auf 162 100 Euro, ihnen standen Ausgaben von 171 850 Euro gegenüber. Zum Vergleich: 2018 waren noch mehr als 250 000 Euro eingenommen worden, 2019 wurden Einnahmen von knapp über 200 000 Euro erzielt.
Sigrid Stegermerten zeigte sich trotzdem optimistisch. Und für diesen Optimismus gibt es auch gute Gründe: Das sind Frauen wie Gisela Seppelt, Marion Coenen und Gerta Grewe aus Pesch, die stricken, Marmeladen herstellen und am ersten Adventswochenende diese Sachen auf einem Basar im Pescher Pfarrheim feilbieten werden. Der Adventsbasar am ersten Adventswochenende in der Kulturhalle war im vergangenen Jahr ersatzlos gestrichen worden, es konnten also keinerlei Einnahmen erzielt werden. In diesem Jahr wird es wieder einen Basar geben, am Samstag, 27. November, aber nicht wie üblich auch sonntags – und nicht in der Kulturhalle, sondern in Pavillons von 10 bis 16 Uhr rund um die Pfarrkirche St. Hubertus.
Das größte Stück vom Spendenkuchen, nämlich 45 Prozent der Einnahmen im vergangenen Jahr, waren an die Lepra-Klinik von Dr. Rémy Rousselot im ostindischen Bhubaneswar gegangen. Der Arzt und sein Team hatten 531 Operationen durchgeführt. Dörfer in Tansania, Kenia und Uganda haben von Wasserprojekten profitiert. Lebensmittel und Desinfektionsmittel waren nach Indien, Kenia und Äthiopien gegangen. Finanziert wurden außerdem Projekte zur Selbsthilfe, davon profitierte unter anderem das Dogo-Dogo-Straßenkinderzentrum in Bunju in Tansania.
Stefan Marx, langjähriger Entwicklungshelfer für Action Medeor in Afrika, berichtete vom Flüchtlingslager in Uganda. Die Menschen strömten aus dem Südsudan dorthin. Sie brachten sich vor Mord, Vergewaltigung und anderen Gewaltdelikten in Sicherheit.
Mit Mitteln aus dem Ausland wird dort den Kindern der Besuch der Grundschule ermöglicht. Erich Fischnaller, Bruder der Comboni-Missionare, stammt aus Tirol. Aus seinem Heimatort hatte er ein Feuerwehrfahrzeug bekommen. Statt Löschwasser schafft es Trinkwasser herbei. Aufgebaut wurde im Flüchtlingslager auch eine Schweinezucht. Jetzt hoffen die Missionare auch auf Hilfe aus Willich.
Für ihr besonderes Engagement wurden bei der Versammlung Anja Tams sowie Günter und Peter Kirchkamp geehrt.