Anrath: Retter zeigen ihr ganzes Können
Das Rote Kreuz, Feuerwehr und Rettungsschwimmer stellten sich in Anrath mit Ausrüstung vor.
Anrath. Seit langem haben sie die Lizenz zum Helfen. Nachdrücklich wiesen gestern beim großen Aktionstag in Anrath DRK, Feuerwehr und DLRG auf ihre vielfältigen Hilfeleistungen hin. Tags zuvor hatten Spritzenmänner, Sanitäter und Rettungsschwimmer die Lizenz zum Feiern ausgegeben. 800 Besucher feierten auf dem voll gestopften Allee-Schulhof mit der Band De Fruende.
"Super-Stimmung! Schön, hier gespielt zu haben", sagte deren Drummer Pitter nach mehrstündigem Spiel von Hits und Kölsche Tön vor einem begeistert mitgehenden Publikum. "Bedanken möchte ich mich bei den Anwohnern, denn es ist natürlich lauter als sonst", sagte der Leiter des Anrather DRKs, Günther Faßbender.
Nicht alle Händler auf Kirchplatz und Jakob-Krebs-Straße nutzten den verkaufsoffenen Sonntag. Umso mehr die Hilfsorganisationen. Ausgestellt wurden Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge. Utensilien aus den 70er und 80er Jahren hatte der 67-jährige Rettungstaucher Volker Kanitz dabei, so ein 14 Kilogramm schweres Pressluftgerät oder einen fünf Millimeter starken Neoprenanzug. In Kooperation mit der DLRG Schabeutz sorgen regelmäßig Rettungsschwimmer aus Anrath mit für die Sicherheit an den Ostsee-Stränden. Auch zwei Hochwasser- und Wasserrettungsboote wurden gezeigt.
Nicht nur DRK, DLRG und Feuerwehr gab es zum Anfassen. Auch die Polizei nutzte die Gelegenheit. "Wir wollen Hemmungen abbauen. Gerade die Kinder sollen den Mut haben, uns anzusprechen", sagte Dirk Letzelter. Die Polizisten gaben Malbücher oder Sheriff-Buttons aus oder luden Daniel, Merle und Kathrin ein, einmal den Polizeiwagen von innen kennen zu lernen.
Während vor der Hausbrauerei Schmitz-Mönk die Original Flöthbachtaler Polka und den Dorfglocken-Walzer spielten, hatte Jannika Czernia (17) ganz andere Probleme. Sie musste bei Schauübungen die Verletzte spielen; auch ihre Bergung mit der Drehleiter aus dem ersten Stock einer Anwaltskanzlei gelang.
Wenig später wartete Nadine Nahrgang (18) auf ihre Rettung. Sie saß bei einem simulierten Verkehrsunfall in einem schwarzen Ford Escort, aus dem nach der Bearbeitung mit Spreitzern und Scheren ein Cabrio wurde.
Die Rettungshundestaffel war vor Ort, ebenso wie die Feuerwehren aus Willich, Vorst, Meerbusch und Grefrath. Die Grefrather kamen mit dem Rundhauber-Oldtimer aus dem Jahr 1955.
Auch Amateurfunker ("Notfunk Deutschland") zeigten ihre Hilfe beim Katastrophenschutz. "Es hat großen Spaß gemacht", waren die Leiter von DRK, Feuerwehr und DLRG (Günther Faßbender, Heiner Schmitz und Heinz Feld) zufrieden.