Anrath: Vorfreude auf ein Jahr in den USA
Der Willicher Rotary-Club ermöglicht Katrin Heyers und Sarah Krebs den Übersee-Auslandsaufenthalt.
Anrath/Schiefbahn. Etwas aufgeregt und nervös sind sie und ihre Eltern wahrscheinlich schon. Denn ab August leben zwei Schülerinnen aus dem Willicher Stadtgebiet für ein Jahr in den USA. Sarah Krebs (16) aus Anrath fliegt nach Tucson, in die mit etwa einer Millionen Menschen zweitgrößte Stadt im südlichen Arizona. Mehr als zweitausend Kilometer entfernt hat zur gleichen Zeit die gleichaltrige Katrin Heyers (Schiefbahn) ihr neues Zuhause im Städtchen Richland, im Bundesstaat Washington. Der Schülerautausch wurde vom Willicher Rotary-Club möglich gemacht, der sich erstmals an dem weltweiten Austausch beteiligte.
"Ich freue mich riesig darauf, wollte eigentlich nach Kanada, aber Richland liegt ja in unmittelbarer Nähe zur kanadischen Grenze", sagt Katrin Heyers. Die junge Schiefbahnerin, die gerade mit gutem Zeugnis die Klasse 10 des St. Bernhard-Gymnasiums gemeistert hat und später einmal Geschichte und Sprachen studieren und danach an einer Uni selbst lehren möchte, wird ab 19. August das kleine Städtchen Richland im Bundesstaat Washington kennenlernen. Zunächst geht es zur Familie Kozcewski. Die 15-jährige Tochter Katie kennt Kathrin bereits von E-mails.
Am 6. August fliegt Sarah Krebs über den großen Teich, zunächst zur Familie Silver in Tucson. Für die Schülerin des Viersener Anne-Frank-Gymnasiums ist es die bislang größte Tour: "Mit den Pfadfindern war ich unter anderem schon in Finnland und Frankreich." Wie Katrin wird sie das 11. Schuljahr an einer dortigen High School absolvieren.
Per E-Mail ist Sarah, die später einmal Grundschul-Lehrerin werden möchte, bereits seit einiger Zeit mit der Familie Silver im Kontakt: "Kinder haben die Silvers wohl nicht, ich kenne aber bereits ihre Hunde Rocky, Chip und Whiskas." Reisefertig eingepackt ist der marineblaue Rotary-Blazer, an dem man die Schülerinnen erkennt.
Die dortigen Rotary-Clubs zahlen für die beiden ein monatliches Taschengeld, bei Sarah sind es 125, bei Katrin 80 Dollar. Ansonsten zahlen die Schüler beziehungsweise ihre Eltern alles selbst. Die Kosten für ein Austauschjahr beziffert Burkhard Gronwald, zuständig bei Rotary für den Austausch, abhängig vom Reiseziel auf etwa 3000 Euro. Für die Vermittlung, für den Aufenthalt in den Gastfamilien und für das Schulgeld fallen allerdings keine Kosten an.
Der Willicher Club ermöglicht auch ausländischen Schülern, Gastgeberfamilien in Willich kennenzulernen. So werden Ende August mit Johanna Wärm (16) und Alazhar Rangwala (17) zwei Schüler aus Finnland und Indien hier eintreffen, die einige Monate bei den Familien von Sarah Krebs und Katrin Heyers leben. "Vier Monate werden die Schüler dann von einer unserer Gastfamilien betreut, dann wechseln sie zur zweiten und weitere vier Monate später zur dritten", erklärt der für den Austausch beim Willicher Rotary-Club zuständige Burkhard Gronwald.