Ausstellung: Wie Hobbyfotografen Anrath sehen
Hobbyfotografen zeigten in der Josefshalle Bilder aus Anrath und Umgebung. Etliche davon fielen aus der Reihe.
Anrath. Für viele ist das Fotografieren ein Hobby. Bloß landen die meisten Fotos, nur vom Fotografen angesehen, auf der Computer-Festplatte. Wer wollte, konnte seine Bilder am Wochenende in der Josefhalle ausstellen. Der Bürgerverein Anrath hatte alle Hobbyfotografen dazu eingeladen, Schönheiten, Kuriositäten, aber auch Schwachpunkte mit der Kamera einzufangen.
Die Organisatoren waren überrascht von den Ergebnissen: „Wir sehen die Bilder heute auch zum ersten Mal”, sagte Roswitha Brück vom Vorstand bei der Eröffnung der Ausstellung „Anrather Blickwinkel“. Was den Besuchern geboten wurde, konnte sich sehen lassen: Unterschiedlichste Motive, aus Anrath selbst und der näheren Umgebung.
Die Fotos von Reiner Brück fallen dabei besonders aus der Reihe. Mithilfe eines Computer-Programms hat er verschiedene Effekte erstellt: So sieht der Turm der Kirche St. Johannes mit einem Kachelfilter ganz anders aus. In einem anderen Bild hat er den Kirchturm in eine andere, wärme Farbe gesetzt. „Dadurch kommen die Steine viel besser zur Geltung”, sagt der Hobbyfotograf.
Zu den jüngsten Ausstellern zählt Meike Vitzthum. „Ich habe mir viele Gedanken zu den Motiven gemacht”, sagt die 17-Jährige. Das Schlagloch zum Beispiel, das sie abgelichtet hat, ist als Kritik zu verstehen und soll auf den schlechten Zustand der Straßen hinweisen.
Außerdem nutzte sie die Funktionen ihrer Spiegelreflexkamera aus. Drei verschiedene Objektive boten ihr beim Fotografien verschiedene Möglichkeiten. Mit einem sogenannten „Fischauge” hat sie bei einigen Fotos einen Panorama-ähnlichen Effekt erzeugt. Die Wölbung in dem Objektiv macht’s möglich: „Man sieht auf den Fotos viel mehr”, erklärt die Schülerin.
Meltem Kalayci ist wie Meike Vitzthum neben der Schule mit der Kamera unterwegs. Alle Fotos von ihr sind nachts aufgenommen worden. Warum? „Ich habe mir schon gedacht, dass alle anderen tagsüber fotografieren”, gibt sie schmunzelnd zu. Abgesehen davon erlaubten ihr die Nachtfotografien auch besondere Effekte. Zum Beispiel posiert eine Freundin von ihr als Ballerina auf dem Zebrastreifen an der Kirche.
Als Besucher ist Hartmut Perseke gekommen: „Ich finde die Bilder alle sehr schön.” Besonders freue er sich über die jüngere Generation, die an der Ausstellung mitgemacht hat. „Auch an meinem Haus haben sie fotografiert”, sagt er, als er eine Bank wiedererkennt.