Astrid-Lindgren-Schule Willich ausgezeichnet Grundschüler basteln Solaröfen aus Pizzakartons

Die Astrid-Lindgren-Schule Willich gehört zu 22 zertifizierten Schulen im Regierungsbezirk Düsseldorf, die Nachhaltigkeit konkret im Schulalltag umsetzen.

Matti, Schüler der Astrid-Lindgren-Schule, präsentiert beim BNE-Kreativmarkt im Quirinus-Gymnasium in Neuss einen der in der Solar-AG aus Pizzakartons gebastelten Solaröfen.

Foto: Heribert Brinkmann

Pfiffige Ideen gab es auf dem Kreativ-Markt im Neusser Quirinus-Gymnasium viele. Vertreten waren alle 22 Schulen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf, die in diesem Jahr als „Schule der Zukunft“ auf Stufe zwei und drei ausgezeichnet wurden. Mit dabei war die Astrid-Lindgren-Schule aus Willich. Schulleiterin Cerstin Pelz war mit ein paar Schülern nach Neuss gefahren. Das Projekt dieser Grundschule fiel besonders aus dem Rahmen: Sie hatten Solaröfen aus alten Pizzakartons gebaut. Außer dem Karton braucht man dazu nur Alufolie, Klarsichtfolie und schwarzen Karton. Insgesamt haben bereits 60 Kinder der vierten Klassen in der Solaröfen-AG mitgemacht.

Christa Röhrscheid, Lehrerin an der Astrid-Lindgren-Schule, erzählt, wie es zu diesem Projekt gekommen ist. Die Idee stammt aus einem Zeitungsartikel. Aber die Mädchen und Jungen in der vierten Klasse wollten nicht glauben, dass die Wärme der Sonne genau so wirkungsvoll ist wie ein Elektroherd. Also hat sich die AG ans Werk gemacht – und es hat funktioniert. Ein Thermometer hat 80 Grad angezeigt. Genug, um mit dem Pizzakarton-Solarofen einen Toast Hawaii oder Plätzchen zu zaubern. Die Kinder waren mit Feuereifer dabei und haben gelernt, dass die Energie der Sonne sehr hilfreich ist. Und sie steht – zumindest tagsüber und nicht an regnerischen Tagen – ständig und kostenlos zur Verfügung. „Das Erwärmen im Solarofen dauert etwas länger – aber es kostet keinen Strom“, heißt es in der „Betriebsanleitung“ der Schüler.

„Wir brauchen Energie“: Das ist das große Thema an der Willicher Grundschule. Das fängt mit einem gesunden Frühstück an, das Energie für den Tag liefert. Oder mit den Tomaten-Pflanzen, die aus einem kleinen Samenkorn wachsen. An der Schule sind auch drei Komposttonnen aufgestellt, in der etwa die pflanzlichen Abfälle der OGS-Küche landen.

Die Astrid-Lindgren-Schule ist jetzt also „Schule der Zukunft 2024“. Was bedeutet das eigentlich? Von nachhaltigem Konsum über global gelebte Zivilcourage bis zur klimaresilienten Schulgestaltung: Die Schulen und Netzwerke der Zukunft 2024 behandeln die Herausforderungen der Zeit in der eigenen Bildungspraxis. Mit Engagement und Einfallsreichtum widmen sich die Schüler der BNE. „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ist ein ganzheitliches Bildungskonzept. Die beteiligten Schüler und Lehrkräfte des Landesprogramms „Schule der Zukunft“ haben sich intensiv mit den ökologischen, ökonomischen, sozialen, politischen sowie kulturellen Aspekten nachhaltiger Entwicklung auseinandergesetzt. Ihre beispielhafte Arbeit für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung wird durch die Auszeichnung als Schule der Zukunft gewürdigt.