Bauen mit Lehm und Stroh

Unter dem Motto „Ökobau, Ja Willich“ gibt es ab 5. April viele Tipps und Informationen im Gründerzentrum.

Willich. Etwa ein Jahr dauerten die Vorbereitungen. Vom 5. bis 10. April ist es im Gründerzentrum des Stahlwerks Becker, Gießerallee 19, soweit: „Ökobau, Ja Willich“ heißt dann eine Aktionswoche, bei der den privaten Bauherren Tipps für das gesunde Bauen, Sanieren oder Renovieren gegeben werden.

Es geht unter anderem um den effektiven Einsatz erneuerbarer Energien, um den intelligenten Umgang mit Regenwasser, um Lehm- und Strohballenbau, um das Heizen ohne Kosten, die Bekämpfung von Schimmelpilzen oder um Schadstoffe in Kinderzimmern.

„Ein Glücksgriff für Willich, auch im Hinblick darauf, dass mangels Geld unsere Umwelttage nicht mehr stattfinden können“, meinte gestern bei der Präsentation des kompakten Programms die Technische Beigeordnete, Martina Stall. Sie musste kurzfristig für Charly Hübner einspringen, der wegen einer Knie-OP im Krankenhaus liegt.

Er war an der Gestaltung des Programms maßgeblich mit dem „Arbeitskreis Ökobau Niederrhein“, einem Netzwerk von Planern, Architekten und Handwerkern, und der IHK Mittlerer Niederrhein beteiligt.

Ingenieur Jörg Linnig und Architekt Ulrich Kluth vom Arbeitskreis versprechen eine umfassende Öko-Messe, wollen dann auch in Segmenten ein Musterhaus präsentieren, das vom Keller bis zum Dach ökologisch zusammengesetzt wurde. Linnig: „Dabei haben wir und unsere Partner auch viel Wert auf die Ökonomie gelegt.“

Parallel sind vom 6. bis 8. April tagsüber Architekten, Energieberater, Vertreter der Wohnungswirtschaft, Industrie und Gewerbe zu einem „Nachhaltigkeitsforum“ eingeladen. Bei diesen Fortbildungsveranstaltungen geht es auch um den effizienten Einsatz von Ressourcen.

Das genaue Programm — auch der Aktionswoche — findet man im Internet (siehe Kasten). Buchen kann man die Teilnahme unter info@oekobau-niederrhein.de oder info@eukon.de. „Auch bei der kostenfreien Aktionswoche ist es sinnvoll, sich vorher anzumelden“, sagt Kluth.

Die Dachbegrünung wird bei der Aktionswoche ebenso ein Thema sein wie der Lehmbau, die Wandgestaltung mit ökologischen Farben oder die naturnahe Gartengestaltung. Zahlreiche Architekten und Handwerker stehen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Wer kommt, nimmt automatisch an einer Verlosung teil, bei der auch Segelflüge oder Dienstleistungen der Aussteller zu gewinnen sind.

Besonders intensiv ist das Angebot am 9. und 10. April. Dann findet zusätzlich zu Ausstellung und den Fachvorträgen ein Rahmenprogramm statt, inklusive Kinderbetreuung.

Martina Stall kann sich vorstellen, eine derartige Öko-Messe in jedem Jahr durchzuführen: „Wir brauchen eine gewisse Penetranz, damit sich das ökologische Bauen in den Köpfen festsetzt.“

Weitere Impulse verspricht sich die Beigeordnete von dem neuen städtischen Klima-Manager. Denn die vom Bund zu 65 Prozent geförderte Stelle, an deren Finanzierung sich auch die Stadtwerke beteiligen, ist soeben bewilligt worden: „Wir bereiten gerade die Ausschreibung vor und hoffen, die Stelle schon am 1. Juni besetzen zu können.“