Bauhof erwirtschaftet Überschuss

Die Eigenbetriebe der Stadt Willich haben 2017 solide gewirtschaftet. Das hat ein Gutachter bescheinigt.

Bauhof erwirtschaftet Überschuss
Foto: Stadt

Willich. Die Eigenbetriebe Objekt- und Wohnungsbau, Gemeinschaftsbetriebe Willich sowie die Abwasserbetriebe Willich haben im vergangenen Jahr solide und korrekt gewirtschaftet. Markus Esch, Wirtschaftsprüfer des Krefelder Büros Dr. Heilmeier & Partner, hatte genau hingeschaut und keinerlei Unstimmigkeiten festgestellt.

Die Gemeinschaftsbetriebe Willich, auch unter der Bezeichnung „Bauhof“ bekannt, überraschten mit einem beachtlichen Überschuss von 135 000 Euro — kalkuliert worden war mit lediglich 27 000 Euro. Eine intensivere Grünflächenpflege trug zu diesem guten Ergebnis bei.

Der Umsatz konnte insgesamt um 216 000 Euro auf 6 734 000 Euro gesteigert werden. Die Personalkosten stiegen von 4,389 Millionen im Jahr 2016 auf 4,44 Millionen Euro.

Kämmerer Willy Kerbusch kündigte an, dass die nächste Sitzung des Betriebsausschusses im November in den neuen Räumen des Baubetriebshofes am Siemensring stattfinden wird. Das künftige Domizil hat die Verschuldung auf knapp fünf Millionen Euro in die Höhe getrieben, der Verschuldungsgrad stieg von 40,4 auf 73,9 Prozent. Kämmerer Kerbusch gab sich gelassen: „Im Gegenzug wird die Miete für den Alt-Standort entfallen - das gleicht die Belastung durch die langfristigen Schulden so ziemlich aus.“

Der Eigenbetrieb Objekt- und Wohnungsbau schloss das Wirtschaftsjahr mit einem Verlust von 27 000 Euro ab - 2016 lag der Jahresfehlbetrag noch bei 83 000 Euro. Dieser Betrieb erledigt unter anderem Architekten- und Bauleiter-Leistungen für die Stadt und unterhält Immobilien. Immer wieder kommt es auch vor, dass Mieter ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Diese Forderungen werden abgehakt, sobald erkennbar wird, dass eine Eintreibung kaum Aussicht auf Erfolg haben wird. „Unser Klientel ist nicht sonderlich gut betucht“, gab der Kämmerer zu verstehen.

Zum auf den ersten Blick nicht so guten Ergebnis trägt bei, dass der Eigenbetrieb Wohnraum für Flüchtlinge geschaffen hat, die 2017 noch nicht genutzt wurden und somit auch keine Mieteinnahmen hatten erzielt werden können. Immerhin konnten die Umsatzerlöse um 158 000 Euro erhöht werden. In Instandhaltungen wurden im vergangenen Jahr 780 000 Euro investiert - 282 000 Euro mehr als im Jahre 2016.

Der Abwasserbetrieb wird über Beiträge finanziert, die jeder Bürger bezahlt. Finanzprobleme gibt es hier naturgemäß kaum, weil der Beitragszahler mit den Kosten belastet wird. Das Anlagevermögen inklusive Kanäle hatte zum 31. Dezember 2017 einen Wert von gut 78 Millionen Euro. „Es wurde im vergangenen Jahr mehr investiert als abgeschrieben“, war dem Wirtschaftsprüfer aufgefallen.

Ein großes Problem ist die Personalsituation mit zahlreichen Langzeiterkrankten einerseits und einem Arbeitsmarkt, der nicht viel hergibt — zumal qualifiziertes Personal in der freien Wirtschaft einfach mehr verdient. „Wir haben die Stellen schon auf das äußerste noch vertretbare Maß angehoben“, erklärte Kämmerer Kerbusch.