Neuer Mäher, altes Schild
Heute geht es im Stadtgeflüster unter anderem um eine Vorfahrtsregelung, eine verwirrende Doppel-Spende und merkwürdige Zeichen am Willicher Markt.
Willich/Tönisvorst. Verwirrung macht sich breit: In der WZ-Redaktion traf vor einigen Tagen eine E-Mail der Stadt Willich ein. Inhalt: Text und Foto über eine Spende der Volksbank Mönchengladbach in Höhe von 1500 Euro an der Eva-Lorenz-Umweltstation (ELU). Kann gar nicht sein, denkt sich der erfahrene Redakteur: Die Spendenübergabe über 1500 Euro an der Umweltstation findet doch erst morgen statt. Habe ich doch selbst in den Kalender eingetragen. Stimmt auch — doch bei diesem Termin ist nicht die Volksbank, sondern die Sparkasse der Spender. Und Empfänger ist auch nicht die Umweltstation selbst, sondern der Naturschutzbund (Nabu). Also zweimal Spende, zweimal Umweltsstation, zweimal 1500 Euro — und das innerhalb von einem Tag. Kein Wunder, dass man da verwirrt ist.
Wofür werden die Spenden aber verwendet? Die 1500 Euro von der Volksbank, die Franz D. Meurers mitgebracht hatte, werden konkret für einen schon beschafften Rasenmäher, die Erneuerung der Hochbeete und einen Kompressor eingesetzt. Darüber freuten sich die Technische Beigeordnete Martina Stall, Jack und Monika Sandrock (Nabu) sowie Monika Wagner (ELU). Die 1500 Euro der Sparkasse gehen an das Projekt „Wilder Müll, eine Gefahr für unsere Tiere“. Die Umweltpreisträgerin 2017 der Stadt Willich, Elita Grafke, hatte Dirk Schumacher von der Sparkasse mit ihrem Projekt überzeugt, besonders, weil sie zukünftig dieses Thema in der Umweltstation mit einer Ausstellung als Unterricht für Grundschüler anbietet. Zur Scheckübergabe gab es die erste Unterrichtsstunde. Das Geld möchte Grafke für Projekte gegen den Plastik-Müll einsetzen.
Seit Jahren schon fährt nicht nur der Stadflüsterer an diesem Schild an der Corneliusstraße in St. Tönis vorbei. Und wundert sich immer wieder darüber, dass unter dem Kreuzungsschild (genau Kreuzung oder Einmündung - Verkehrsschild VZ 102) das Zusatzschild „Vorfahrt geändert“ Und kann sich genaugenommen nicht mehr daran erinnern, wann denn die Vorfahrt tatsächlich geändert wurde. Aber lange wird es her sein, da die ursprünglich kräftige Farbe schon arg verwittert ist. Ob die Stadt nicht langsam mal das nun wirklich nicht mehr aktuelle Zusatzschild einmal abmontiert?
Fünf Jungs von der katholischen Grundschule St. Tönis stehen kurz vor einem Fernsehauftritt: Collin, Marvin, Elias, Jan und Louis aus der vierten Klasse treten als Team in der RTL-Sendung „Super Toy Club“ an. Wer nicht weiß, was das ist: Bei dieser Show, die erstmals von 1999 bis 2006 im Fernsehen ausgestrahlt wurde und im September 2017 eine Neuauflage erfuhr, spielen zwei Mannschaften mit je vier Kindern — getrennt in Jungen und Mädchen — gegeneinander. Sie sollen in vier Spielen so viele Punkte wie möglich erreichen. Am Ende darf die Gruppe, die die höchste Punktzahl schafft, für drei Minuten ein parcoursartig hergerichtetes Spielwarengeschäft der Kette Toys ’R’ Us „leerräumen“, also so viel in die Einkaufswagen packen wie möglich. Damit die fünf Zehnjährigen (einer ist Ersatzkandidat) aus St. Tönis möglichst erfolgreich sind, werden sie am Donnerstag von mehr als 40 Fans aus den Klassen 4a und b sowie 3b zur TV-Aufzeichnung in Köln begleitet. Zur Show eingeladen worden waren sie, weil das Team mit einem professionellen, witzigen Bewerbungsvideo überzeugen konnte, berichtet Sven Pricken, Vater von Collin. Es war von der Krefelder Werbeagentur „47 Design“ erstellt worden.
Kürzlich erreichte den Stadtflüsterer eine freundliche Bitte aus St. Tönis, der er gerne nachkommt — auch wenn sie im Kern weder mit Tönisvorst noch Willich zu tun hat. Die evangelische Kirchengemeinde Straelen-Wachtendonk lädt zu einem Gottesdienst an der Burgruine in Wachtendonk ein. Mit dabei ist der Gospelchor Voices aus Wankum — mit Stimmen aus St. Tönis. Termin ist Sonntag, 1. Juli, 10.30 Uhr.
Der Fotowettbewerb geht in die zweite Runde: Für ihren Jahreskalender 2019 suchen die Stadtwerke wieder die schönsten Motive aus Willich. Zu gewinnen gibt es Strom- und Einkaufsgutscheine. Unter dem Stichwort „Heimatmomente“ verlassen sich die Stadtwerke auf die Kreativität der Bürger. Gesucht werden die schönsten Aufnahmen aus Willich. Bei der Motivwahl sollten die Jahreszeiten, die schönsten Seiten/Orte der Stadt, Typisches für und aus Willich im Mittelpunkt stehen. Dies können zum Beispiel Landschaftsaufnahmen, Gebäude, Denkmäler oder Feste sein. Ab sofort können Profi- und Hobbyfotografen maximal fünf Motive mit maximal zehn MB unter www.fotowettbewerb-jahreskalender.de/stw ihre Fotos einreichen. Einsendeschluss ist der 30. Juni. Im Juli trifft eine Jury eine Vorauswahl. Welche Motive aber einen Platz im Jahreskalender finden, entscheiden die Willicher: Vom 1. bis 31. August findet ein Online-Voting statt. Die Gewinner werden im Kalender namentlich genannt. Der Gewinner des Titelbildes erhält einen Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro für eine Fotoausrüstung.
Vor einer Woche kündigte die Firma Denk-mal Wasserwerk Willich an: Am 11. Juni beginnen die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Objekt im Stahlwerk Becker. Es soll zu einem schicken Bürogebäude gemacht werden. Seitdem ist der Flüsterer der WZ dort schon mehrfach gucken gegangen. Arbeiter konnte er hinter dem Zaun aber nicht entdecken. Nur das Unkraut rund um die Beinahe-Ruine war offenbar kürzlich gemäht worden. Was aber noch nicht so richtig als Baubeginn bezeichnet werden kann. Schaun wir mal, ob die Firma noch die Kurve kriegt.
Definitiv gearbeitet wird am Willicher Markt — und das schon seit vielen Wochen. Die Lokale dort haben deshalb mit Umsatzeinbußen zu kämpfen, insbesondere mit Blick auf die Außengastronomie: Wer will schon im Baggerlärm seinen Kaffee schlürfen? Doch die Gastronomen begegnen dem Problem durchaus kreativ, wie der Flüsterer gesehen hat: Das Café Kleeberg lädt mit einem Schild in seine „Oase der Ruhe“ im Innenhof ein.
Wir bleiben am Markt: Verwirrt ist der Flüsterer heute auch am Ende dieses Artikels. Er hat nämlich auch merkwürdige Aufschriften auf dem Pflaster vor Kleeberg, Panknin und Co. gesehen. „Bank“ ist da an einer Stelle vermerkt, „Mülleimer“ heißt es daneben — und auch eine Art Sonne (etwa eine Lampe?) ist zu finden. Planungsskizzen der Baufirma? Wünsche der Bürger? Wir wissen es nicht. Mal sehen, wie es am Ende der Arbeiten aussieht. Das allerdings erst im nächsten Jahr.