Bürgermeister zum Tönisvorster Haushalt: „Vorst-Nord endlich umsetzen“
Trotz aller Sparzwänge möchte Bürgermeister Thomas Goßen in diesem Jahr diverse Aufgaben anpacken.
Tönisvorst. Dass auch in diesem Jahr wieder kräftig gespart werden muss und alle anstehenden Beschlüsse unter diesem Vorbehalt stehen — das ist für den Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen eine Selbstverständlichkeit. Mit Blick auf die wichtigsten Aufgaben, die er in den kommenden zwölf Monaten anpacken will, stehen deshalb andere Dinge im Vordergrund, wie er im Gespräch mit der WZ erläuterte.
Ende des Jahres, so das Ziel des Bürgermeisters, sollen im Neubaugebiet Vorst-Nord die ersten Grundstücke verkauft sein. Ein ehrgeiziger Plan wenn man bedenkt, dass schon vor der Jahrtausendwende über eben dieses Baugebiet diskutiert worden war. „Wir müssen das jetzt endlich zu einem positiven Abschluss bringen“, betont Goßen. Die große Unbekannte in der Rechnung sind erneut archäologische Grabungen, die den Planern bereits in der Vergangenheit erhebliche Probleme machten. Ende Januar werden im Auftrag des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege erneut solche Grabungen ausgeschrieben, die Auftragsvergabe soll etwa Anfang April erfolgen.
Im ersten Halbjahr 2015 müsse in Abstimmung mit den Schulleitern eine Lösung für das Mensa-Problem im Schulzentrum Corneliusfeld gefunden werden, so der Bürgermeister. Die SPD-Fraktion hatte kürzlich einen Neubau beantragt, nachdem es mit der bisherigen Mensa im Keller eine ganze Reihe von Problemen gegeben hatte.
Bereits im März beginnt in St. Tönis eine neue Zeitrechnung in Sachen Internet. Bis dahin, so Thomas Goßen, habe die Telekom den VDSL-Ausbau für rund 8500 Haushalte in St. Tönis abgeschlossen. Von den viel schnelleren Internetverbindungen sollen aber auch die Tönisvorster Firmen profitieren. Man sei mit ihnen schon in Abstimmung, so Goßen.
„Massiv überrascht“ worden war die Verwaltung im vergangenen Jahr von der guten Beteiligung an der Umfrage „Wohnen im Alter“: Von 11 000 Fragebögen waren immerhin 4000 zurückgeschickt worden. Nach der Auswertung in den kommenden Wochen sollen Konzepte zur Bedarfsversorgung der immer älter werdenden Bevölkerung erarbeitet werden. Zu diesem Themenkomplex gehört für Thomas Goßen auch die Idee, rollende Einkaufsmöglichkeiten für Menschen, die nicht (mehr) mobil sind, zu schaffen. Den kleinen „Laden auf Rädern“ gebe es höchstens in der Großstadt, nicht aber im ländlichen Bereich. Laut Goßen sei die Verwaltung dabei, hier in Abstimmung mit dem Handel nach Lösungen für Tönisvorst zu suchen.
Am Herzen liegt Thomas Goßen auch das Thema Inklusion. Im vergangenen November war beschlossen worden, alle Beteiligten zu einer Konferenz an den Tisch zu holen. Dort sollen laut Goßen „wichtige Weichenstellungen“ erfolgen, etwa zum Thema Barrierefreiheit im öffentlichen Bereich.