Flüchtlinge loben Unterkunft
Jutta van Amern hat ersten Kontakt zu den Menschen geknüpft, die im ehemaligen Willicher Krankenhaus angekommen sind.
Willich. Seit Weihnachten sind rund 50 Flüchtlinge im ehemaligen Willicher Krankenhaus untergebracht. Ihnen wollen Ehrenamtler rund um Jutta van Amern helfen. Die WZ sprach mit der Vorsitzenden des Arbeitskreises Fremde über die momentane Situation.
Frau van Amern, wie sind Ihre ersten Erfahrungen mit den Flüchtlingen im früheren Katharinenhospital?
Jutta van Amern: Die Menschen, die aus Neuss nach Willich verlegt wurden, sind sehr aufgeschlossen und zeigen sich sehr angetan von ihrer Unterbringung. Das ehemalige Krankenhaus ist wohl die beste Unterkunft, die sie bislang erlebt haben.
Was brauchen diese Menschen nun am dringendsten?
Jutta van Amern: Ehrlich gesagt haben wir noch keine Ahnung. Wir haben ja keinerlei Erfahrungen mit diesen Flüchtlingen. Selbst „unsere Flüchtlinge“ — so nenne ich die Menschen, die schon länger an verschiedenen Orten in Willich leben — können es derzeit nicht sagen. Obwohl sie ja selbst Ähnliches erlebt haben. Wenn man die nun angekommenen Männer und Frauen fragt, was sie brauchen, haben sie keine Antwort darauf. Sie sind noch sehr verunsichert — man muss ihnen Zeit geben.
Wie funktioniert die Kommunikation?
Jutta van Amern: Einige Flüchtlinge waren während des Balkankrieges schon einmal in Deutschland und können daher ganz gut Deutsch. Und in anderen Fällen betätigen sich „unsere Flüchtlinge“ als Dolmetscher. Das hilft gleich beiden Seiten: Das Selbstwertgefühl der Menschen, die nun selbst helfen können, wird gestärkt. Und die Menschen, die erst kurze Zeit in diesem Land sind, hören ihnen vertraute Klänge.