Café für den Friedhof
Nach Beerdigungen soll es eine Betreuung der Angehörigen geben. Dafür wird nun probeweise ein Zelt aufgebaut.
Willich. Wird es etwa auf dem Willicher Friedhof fröhliche Gesellschaften geben, die vergnügt ihren Kaffee schlürfen? Oder wird bald der klassische Beerdigungskaffee auf dem Friedhofsgelände möglich sein?
Ein Antrag von Kolpingsfamilie, Gemeinschaft der Gemeinden Willich und evangelischer Emmauskirchengemeinde hatte für entsprechende Verwirrung gesorgt. Der Abgabenausschuss sprach sich jetzt nach Klärung des Sachverhalts einstimmig für die probeweise Einrichtung des Cafés auf dem Friedhof aus.
Heinz Amfaldern (CDU) gestand, dass es in seiner Fraktion „Missverständnisse und Irritationen“ gegeben habe. Man habe mit dem Begriff „Friedhofscafé“ zunächst nicht viel anfangen können.
Der zuständige Geschäftsbereichsleiter Andreas Hans räumte ein, dass der Begriff „Café“ irreführend sei.
Es gehe den Antragstellern darum, den Trauergästen nach der Beerdigung einen Raum zum Austausch bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wasser zu geben. Außerdem soll dort Trauerbegleitung angeboten werden. Eine Konkurrenz zu klassischen Cafés werde es durch die neue Einrichtung nicht geben.
Die Umsetzung soll schnell erfolgen: Im Juli wird ein vier mal neun Meter großes, weißes Zelt mit Fenstern aufgebaut. Die ehemalige Trauerhalle kam als Räumlichkeit während der Pilotphase nicht infrage, da sie als Gebetsraum dient. Da der Friedhofsbetrieb nicht gestört werden darf, wird das Zelt auf der Rasenfläche zwischen dem Betriebsgebäude des Friedhofs und dem Ehrenmal aufgestellt.
Wenn das Projekt „Friedhofs-Café“, das keinen kommerziellen Charakter hat, auf große Resonanz stößt, soll gemeinsam mit der Verwaltung überlegt werden, ob und wo eine dauerhafte Einrichtung des Friedhofscafés möglich wäre. Die Kosten für das Pilotprojekt inklusive einer angemessenen Pauschale für Strom und Wasser zahlen Kirchengemeinde und Kolpingsfamilie.