(msc) Die Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland im Juli 2021 brachte für das Vorster Hilfswerk Action Medeor eine Premiere mit sich: Erstmals wurde es in seiner inzwischen über 60-jährigen Geschichte auch in Deutschland selbst tätig. Nun, bald vier Jahre später, hat Action Medeor die meisten seiner Hilfsprojekte in den Hochwasserregionen beendet, doch ein Projekt befindet sich noch im Aufbau, teilt das Hilfswerk mit.
Mit Unterstützung des Vorster Hilfswerks entsteht in Hönningen-Liers eine Tagespflegeeinrichtung der Sozialstation Adenau-Altenahr. Die Rohbauarbeiten gehen laut Action Medeor inzwischen zügig voran, Mitte Mai soll Richtfest gefeiert werden für das Gebäude, in dem auf einer Fläche von 300 Quadratmetern 16 Tagespflegeplätze entstehen. „Durch die Flutkatastrophe im Jahr 2021 hat sich auch die Situation für pflegebedürftige und pflegende Menschen im Ahrtal deutlich verschlechtert, die Wege zu Pflegeeinrichtungen sind weit“, erläutert Markus Bremers, Pressesprecher von Action Medeor, den Hintergrund des Projekts. „Die Tagespflege soll hier eine deutliche Entlastung der Menschen bringen und zur Strukturverbesserung in der Pflege beitragen.“
Einige Kilometer ahrabwärts, in Kalenborn, wurde hingegen kürzlich eine Containeranlage abgebaut, in der seit Spätsommer 2021 zunächst eine Arztpraxis und eine Apotheke untergebracht waren, um die Bevölkerung nach der Hochwasserkatastrophe medizinisch zu versorgen. Später wurden die Container genutzt, um mehrere Praxen für Psychotherapie dort unterzubringen – Hintergrund war auch hier der gestiegene Bedarf an Therapieangeboten nach der Flut. Nun wurde das Gelände wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. „Die Containeranlage, die inzwischen der Gemeinde Kalenborn gehört, wurde an einem neuen Standort wieder aufgebaut und wird für eine Übergangszeit künftig von Berufsfachschülern der Ahrtalschule genutzt, deren ursprünglicher Standort in Altenburg durch das Hochwasser zerstört wurde“, sagt Bremers. Den Schülern diene die Containeranlage nun als Fachraum für Berufsorientierung, später möchte die Gemeinde Kalenborn darin einen Jugendraum einrichten.
Für Action Medeor bedeute die Versetzung der Containeranlage nun auch einen Abschluss des Projekts. „Mit den Übergangsräumen haben wir einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in der Region geleistet. Nach dem Rückbau der Anlage an der Kalenborner Höhe ist dieses Projekt für uns jetzt abgeschlossen“, erläutert Markus Bremers.
Finanziert wurden sowohl das Gesundheitsprojekt in Kalenborn als auch das Pflegeprojekt in Liers unter anderem mit Spenden aus dem Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“, in dem Action Medeor Mitglied ist.