Kleiner Ort, große Feier

In Clörath-Vennheide gibt es in diesem Jahr viele Änderungen, die gut ankommen.

Clörath-Vennheide. Ein Zelt, eine vom Regen aufgeweichte Wiese, eine Fritten- und Würstchenbude, sonst nichts: Das hört sich ziemlich trostlos an, ist es aber nicht, im Gegenteil. In Clörath-Vennheide wird mit befreundeten Schützen ausgelassen Schützenfest gefeiert. Man hat dort zwar nicht das Fest neu erfunden, aber in diesem Jahr gibt es ungewöhnlich viele Änderungen.

Marcus Herold erlebt das Schützenfest in Clörath-Vennheide erstmals als Präsident. Der 35-jährige „Rote Husar“ hat die Nachfolge von Manfred Teckenburg angetreten und kann sich freuen, dass bis jetzt alles glatt über die Bühne gegangen ist.

Am Freitag konnten die Uniformen noch im Schrank bleiben. Bei der Party „Clörath brennt“ sorgte zum ersten Mal keine Live-Band für Stimmung, sondern DJ Andy von der Skihalle Neuss. Rund 500 Besucher kamen, Andy wurde den Erwartungen mehr als gerecht — Experiment geglückt.

Eine weitere Premiere: Das Königspaar, Paul und Renate Frelich, wird erstmals von einer Ministerin unterstützt: Ruth Mertens stammt aus Bayern und heiratete in die Familie von der Clörather Mühle ein. Ehemann Ludwig macht als schmückendes Beiwerk mit. Zum Königshaus gehören außerdem das Ministerpaar Hermann und Renate Thees sowie der Königsoffizier Axel Krüger und Ehefrau Petra.

Zum ersten Mal war der Eintritt ins Zelt frei, dafür kostete das Bier etwas mehr. Der Besuch war ähnlich gut wie in den vergangenen Jahren. Am Samstag waren Gastschützen der Willicher Sebastianer, vom ASV Willich, von Klein Jerusalem und von den Neersener Sebastianern gekommen. Am Sonntag halfen Schützen aus Anrath, Schiefbahn, Süchteln-Hagen und vom Grenzweg, das Zelt zu füllen. Bereits an Fronleichnam waren Schülerprinz Jan-Peter Köttelwesch und der Jugendprinz René Engels ermittelt worden.

Erstmals gibt es keinen Schützenfest-Dienstag mehr. Der Dorfabend, der sonst immer am Montag auf dem Programm stand, entfällt ebenfalls. Der Königsvogelschuss findet heute Nachmittag am Reiherweg statt. Marcus Herold geht davon aus, dass es mindestens einen Bewerber geben wird — immerhin feiert die Schützengesellschaft Clörath-Vennheide im kommenden Jahr ihr 350-jähriges Bestehen.

Zu den Höhepunkten in Clörath-Vennheide gehören die Paraden mit einer Fülle unterschiedlicher Uniformen, mit kleinen und großen Schützen, mit Männern und Frauen. General Burkhard Meifahrt hatte neben den eigenen 150 Schützen noch einige Dutzend Gastschützen unter sich. Sonntag Vormittag herrschte während des Zapfenstreichs, gespielt vom Tambour- und Fanfarencorps St. Sebastianus Willich und vom Musikverein Vynen, andächtige Ruhe unter den Schützen.