Willich Der Blick in Willichs Glaskugel
Projekte im Stahlwerk, der Willicher Markt, die Festspiele und die Debatte um die Villa Langels werden 2017 wichtig sein.
Willich. Die ersten zehn Tage des neuen Jahres liegen schon hinter uns. Höchste Zeit also, in die Glaskugel zu schauen: Was bietet das Jahr 2017 in der Stadt Willich? Welche Projekte und Ideen stehen im Raum? Wie groß sind die Chancen, dass sie auch tatsächlich umgesetzt werden? Und wo dauert es noch etwas länger? Hier die Prognosen der WZ.
Ambulatorium, Wasserwerk, Wasserturm — die Zahl der Projekte im Gewerbepark Stahlwerk Becker, über die seit Jahren geredet wird, ist groß. Werden sie in diesem Jahr endlich realisiert? Zumindest im Fall des Ambulatoriums wäre das dringend geboten, denn eigentlich sollte das „Mini-Krankenhaus“ an der Anrather Straße bereits 2016 einen Ersatz in der medizinischen Versorgung für das 2014 geschlossene Katharinen-Hospital schaffen. Mittlerweile ist die Rede davon, dass das medizinische Zentrum 2018 fertiggestellt sein wird. Doch dieser Termin, so unsere Prognose, ist nicht zu halten: Frühestens Ende des Jahres wird der erste Spatenstich auf dem Grundstück an der Anrather Straße erfolgen. Was immerhin deutlich früher wäre als für Wasserwerk und Wasserturm: Bei beiden Bauvorhaben durch private Investoren glaubt die WZ nicht daran, dass es 2017 endlich mit den Arbeiten losgehen kann.
Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass 2017 Baubeginn fürs Ambulatorium ist, liegt bei 65 Prozent — für Wasserwerk und Wasserturm bei unter fünf Prozent.
Ein weiterer Dauerbrenner in den Diskussionen ist die Umgestaltung des Willicher Marktplatzes samt Ausbau des dort befindlichen Hinzen-Hauses. Insbesondere um den Erhalt der rund 20 Kugelahorne war lange gestritten worden. Doch damit ist jetzt Schluss: Die angekündigte Fällung im kommenden Frühjahr wird trotz letzter Proteste problemlos über die Bühne gehen. Und auch die Arbeiten am Platz werden wie angepeilt nach dem Schützenfest beginnen. Bis dahin wird es sicher auch eine Lösung für den Glasanbau am Hinzen-Haus geben, gegen den sich die katholische Kirchengemeinde bisher noch wehrt.
Prognose: Die Umgestaltung des Marktplatzes wird zu mehr als 90 Prozent in diesem Jahr in Angriff genommen.
Bei den Schlossfestspielen in Neersen steht eine interessante Spielzeit bevor: „Vergeben — Vergessen — Verzeihen“ hat Intendant Jan Bodinus die Theatersaison zwischen dem 18. Juni und 20. August genannt. Dazu passen auch die ausgewählten, sehr bekannten Stücke: Los geht’s mit „Michel aus Lönneberga“ von Astrid Lindgren, eine Woche später folgt als erstes Abendstück „Honig im Kopf“ nach dem gleichnamigen Film von Til Schweiger. Drittes Hauptstück wird der Klassiker „Der zerbrochene Krug“ — mit Michael Schanze als Dorfrichter Adam. Da noch weitere prominente Darsteller erwartet werden — so unter anderem die aus Fernseh-Rollen bekannte Maria Arnold — gibt es eine außerordentlich erfolgreiche Spielzeit.
Prognose: Im Sommer 2017 werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent noch mehr Besucher zu den Festspielen kommen als 2016. Da waren es 23 864.
Anwohner der Grunewall- und der Wilhelmstraße genießen den Ausblick auf die seit rund 20 Jahren leerstehende Villa Langels mit ihrem 6000 Quadratmeter großen Park. Sie möchten aus nachvollziehbaren Gründen nicht, dass dort gebaut wird. Genau das will die Stadt aber ermöglichen: Elf Wohneinheiten sollen dort nach den Plänen eines Investors entstehen, überwiegend Doppelhäuser. Dafür sollen das alte Kutscherhaus und die Garagen abgerissen sowie etliche Bäume gefällt werden. Wird es zu einer Umsetzung dieser Pläne kommen? Nach Meinung der WZ nicht in jetziger Form.
Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass wegen der anhaltenden Proteste der Anwohner die Pläne abgespeckt werden, liegt bei 80 Prozent.