Willich Die Milchpreise verfallen: Was kann man tun?
Das Team des WZ-Mobils steht morgen in Willich.
Willich/Tönisvorst. Waren das noch Zeiten, als die Werbung verkündete: „Die Milch macht’s“. Dieser Slogan stammt aus den 80er Jahren und aus einer Zeit, als mit Milch viel Geld zu verdienen war. Was die Erzeuger angeht, trifft das wohl nicht mehr zu. Die Milchbauern klagen, dass sie nicht annähernd kostendeckend produzieren können.
„Der Einzelhandel kriegt den Hals nicht voll“, hatte Paul-Christian Küskens, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, die aktuelle Lage beschrieben. Und darauf angespielt, dass die Discounter den Liter mittlerweile für unter 50 Cent anbieten.
Sowohl der Einzelhandel, als auch die Molkereien wie die Bauern seien gemeinsam verantwortlich, hatte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in dieser Woche vor dem „Milchgipfel“ erklärt. Um nachher zu erklären, dass der Einzelhandel, die Molkereien und die Bauern gemeinsam verantwortlich seien. Womit trotz zugesagter finanzieller Hilfen eines klar war: Die Lage wird sich nicht so schnell entspannen.
Eine Quote forderte in der WZ der Vorster Landwirt Peter Joppen. Die Bauern könnten beitragen, indem sie vorübergehend fünf bis zehn Prozent der Kühe nicht melken würden. Für den Ausfall müsse der Staat sie entschädigen.
Manche Landwirte haben für sich eine ganz andere Konsequenz gezogen und sich dafür entschieden, künftig Bio-Milch zu produzieren. Diesen Weg wählte auch der Schauhof der Familie Zens in Willich. Es ist nach eigener Aussage der erste Betrieb im Kreis Viersen, der auf Bio-Milch umstellt.
Wie gehen die Verbraucher mit dem Thema um? Können Sie, liebe Leser, sich vorstellen, nur noch Bio-Milch zu kaufen und dafür deutlich mehr zu bezahlen? Oder würden sie „normale Milch“ kaufen und freiwillig pro Liter 15 bis 20 Cent draufzahlen, wenn denn diese bei den Erzeugern ankämen? Oder freuen Sie sich, dass die Milch so billig zu bekommen ist?
Diese Fragen stellt die Rollende Redaktion am Rande des Wochenmarkts in Willich am morgigen Donnerstag. Unser Umfrageteam steht von 10 bis 11 Uhr auf dem Markt.