Drei Fragen an Franz-Werner Vitt zum Vorster Martinskomitee

Für 40 aktive Jahre ist Franz-Werner Vitt vom Vorster Martinskomitee ausgezeichnet worden.

Vorst. Für 40 aktive Jahre ist Franz-Werner Vitt vom Vorster Martinskomitee ausgezeichnet worden. Der 74-Jährige sammelt seit vielen Jahren im Kehn für das Martinskomitee. Der Landwirt im Ruhestand kann viele Geschichten aus den vier Jahrzehnten erzählen. Gebürtig in Mechernich, seit 50 Jahren wohnhaft im Kehn und Vater von drei Kindern, stand er für drei Fragen gerne zur Verfügung. Für das Martinskomitee im weitläufigen Kehn zu sammeln ist nicht alltäglich.

Wie lange dauert das Sammeln und wie genau geht das vonstatten?

Franz-Werner Vitt: Der Zeitaufwand ist sehr unterschiedlich. An vielen Stellen setzt man sich hin, trinkt ein Schnäpschen oder ein Bierchen. Früher sind wir nur am Abend sammeln gegangen. Heute fangen wir schon nachmittags an und gehen bis zum Abendessen. Es kann schon bis zwei Wochen dauern, bis wir wirklich an allen Höfen und Häusern waren.

Wie sind Sie dazu gekommen, für das Vorster Martinskomitee zu sammeln?

Vitt: Früher haben im Kehn Heinrich Beyers und Adalbert Stiegers gesammelt. Nachdem Heinrich Beyers verstarb, wurde ich von Adalbert Stiegers angesprochen, ob ich mit ihm gehen wolle — ich hätte doch drei Kinder. Danach habe ich mit Heinfried Pasch gesammelt und seit rund 15 Jahren sammele ich mit August Recken.

Haben Sie noch Erinnerungen an die Martinsumzüge ihrer Kindheit in der Eifel?

Vitt: Die Umzüge waren in Mechernich nicht anders als hier am Niederrhein. Mit Fackelumzügen und Martinsszene. Nur beim Singen in der Nachbarschaft gab es in den Nachkriegsjahren keine Süßigkeiten, sondern Naturalien. Backmehl, Zucker oder Fette gab es. Und daraus wurden beim Bäcker die Weckchen gebacken. Tüten für die Kinder gab es übrigens auch nicht.