Ein Bier bei „Bomesines“
Von einem Heiligen, der wieder da ist und einer Vorster Legende, die leider nicht mehr da ist.
Willich/Tönisvorst. Am Samstagnachmittag wurde es eng im Wohnzimmer von Dieter Lambertz, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Willich. Die 40 Männer in feinen schwarzen Anzügen und Zylinder waren allerdings nicht in erster Linie wegen des Ex-Polizisten da.
Die Kräfte des Löschzugs Anrath der Freiwilligen Feuerwehr Willich wollten vielmehr dem Heiligen Nepomuk die Ehre erweisen und waren in Begleitung der Flöthbachtaler angerückt. Wie berichtet, lebt Nepomuk, landläuftig „Bomesines“ genannt, seit seinem Wiederauftauchen Ende Mai als Untermieter im Hause Lambertz — jedenfalls solange, bis geklärt wird, wo der hölzerne Schutzpatron demnächst seinen festen und sicheren Stellplatz haben wird.
Der Löschzug Anrath hat am Wochenende sein 115-jähriges Bestehen mit einem Rundgang in festlicher Kleidung gefeiert. Auf ihrem Weg planten die Feuerwehrleute den Besuch bei dem Brückenheiligen mit ein. Dem Vernehmen nach soll’s neben Kaffee auch Bier gegeben haben.
Böse Überraschung für Salvatore Berrini, Wirt in der Orangerie im Neersener Schlosspark: Unbekannte haben einen Sonnenschirm vor seinem Lokal gestohlen. Der schwarze Profi-Schirm hat immerhin einen Durchmesser von vier Meter und war fest verschraubt. Doch das schreckte die Langfinger offenbar nicht ab.
Wilhelm Otto, Dichter aus dem Schiefbahner Seniorenheim Hubertusstift, geht auf Tournee: Nach dem großen Erfolg, den er kürzlich mit einer Lesung im „Raumwerk“ von Margaretha Lingen-Zanker hatte, tritt er Ende dieses Monats mit einem ähnlichen Programm aus seiner „Allerweltskiste“ in einem Seniorenheim in Osterath auf. So wie bei der Veranstaltung in Schiefbahn wird er dabei von dem Chorleiter und Pianisten Frank Scholten begleitet. Fünf weitere Lesungen sind geplant.
Offenbar wollen die Willicher ihre Haut retten: Die Nutzung der Solarien in „De Bütt“ ist jedenfalls stark rückläufig. Das hat jüngst bei einer Sitzung des Abgaben- und Gebührenausschusses Simone Küppers, Leiterin des Schwimmbads, verraten. Da stoßen dann wohl wirtschaftliche Interessen und der Gesundheitsgedanke aneinander.
Jochen Moors, Vorsitzender der Jungen Union Tönisvorst, freut sich auf das kommende Wochenende: Dann heißt es „JUMP“. Damit ist nicht der Rock-Klassiker der Gruppe Van Halen gemeint, nein, dahinter verbirgt sich die Abkürzung: Junge Union Macht Party. Am Samstag geht im Vereinsheim von Teutonia an der Rosentalhalle die Post ab. Gemeinsam mit dem Niederrheiner DJ AnDee. Los geht es um 18.30 Uhr mit einem Grillabend. Eingeladen sind Mitglieder und Freunde der JU — sogar über Facebook.
Die Frau ist engagiert: Marianne Biennick aus Willich. Und sie macht sich auch Sorgen. Zum Beispiel dann, wenn die Straße, in der sie wohnt — das ist Grunewall — falsch geschrieben ist. „Wenn hier Menschen mit dem Taxi hin wollen und haben was von Grunewald gelesen, landen sie in Mönchengladbach. Und das kostet dann doch nur unnötig viel Geld.“ Recht hat die Frau. Und: Selbst die Stadtverwaltung hat manchmal so ihre Probleme mit der Schreibweise der Straße. Jetzt ist’s raus und der Stadtflüstererer hat ein Problem: Er leidet seit eben unter einem Ohrwurm. Und der heißt: „Im Grunewald, im Grunewald ist Holzauktion.“
Kommen wir zur Rubrik Klarstellungen und Korrekturen. Da hatte die WZ doch vor einigen Tagen über die erfolgreiche Aufführung des Musicals „Esther, Königin von Susa“ durch einen Kinder-Projektchor berichtet. Der kommt aus den Reihen der Emmaus-Kirchengemeinde, die Aufführung war in Neersen, die Leitung hatte Kreiskantor Klaus Peter Pfeifer. Wie sich nun aber in all’ diese richtigen Informationen der Satz eingeschlichen hat, dass die Aufführung durch Schüler des St. Bernhard-Gymnasiums erfolgte, darüber grübelt der Stadtflüsterer immer noch verzweifelt nach.
Ein Hingucker sind im Willicher Stadtgebiet die etwa 40 roten Festspielfahnen. Die sind auf Initiative von Hans Kothen, Vorsitzender des Trägervereins der Freilichtbühne, aufgehängt worden. Besonders eindrucksvoll ist die Fahnen-Präsentation in Niederheide. Entlang der Alten Landstraße sind gleich drei Stück auf einen Streich zu sehen.
Letzten Donnerstag wurde im Vorster Traditions-Gasthof Packbier an der Clevenstraße 15 noch einmal so richtig zünftig gefeiert: Wirtin Ida Packbier feierte ihren 74. Geburtstag — und wer kommen wollte, der durfte. Rund 50 Gäste feierten mit Ida und ihrem SohnJosef das letzte große Fest, bevor sich die Kneipentür gestern Abend nach 47 Jahren für immer schloss.
Das ist vor allem für zahlreiche Vereine schade, die dort ansässig waren: Kegelclubs, Sebastianer-Schützenbrüder und der hauseigene Sparclub. Diese trafen sich dort zu Versammlungen, Weihnachts- und anderen Feiern - oder eben auch mal privat, an der gemütlichen Holztheke über Eck.
Zum Geburtstag bekam Ida viele Blumen und ein gerahmtes Bild, auf dem sich die Sebastianer für die schöne Zeit bedanken. Zum Ehrentag der Wirtin bekam jeder Gast ein Freigetränk, außerdem wurden große Platten mit belegten Brötchen umhergereicht. Stammgäste zahlten an diesem Abend übrigens gar nichts — so kennen und lieben die Vorster ihre Familie Packbier: großzügig, freundlich und mit jeder Menge Herz.
Sehr zufrieden ist Kurt W. Schumacher von den Willicher Maltesern mit dem Erfolg der Werbung für den „Lebensgarten“. Vor einigen Tagen hatten die Malteser rund 100 Plakate aufgehängt, auf den sich prominente Willicher für eine Unterstützung des Demenz-Projektes aussprechen. „Innerhalb kurzer Zeit haben sich daraufhin ganz viele Menschen gemeldet, die bei uns ehrenamtlich mitarbeiten möchten“, berichtet Schumacher. Jetzt könne man möglicherweise das „Café Malta“ zweimal statt nur einmal im Monat öffnen.