Ein Cabrio voll Spezialitäten

Unternehmen: Noch bis Montag lädt die Firma Hefe van Haag aus St. Tönis zu ihrer Hausmesse ein. Unter anderem messen sich die Konditoren.

St. Tönis. "Wir haben für jeden Bereich jemanden geholt, von dem wir meinen, dass er top ist." Klaus van Haag (55) lässt keinerlei Zweifel daran, dass die 21. Rheinbackschau wieder ein lohnenswertes Ziel für Fachbesucher ist. Eröffnet wurde die Hausmesse am Samstagmittag, bis einschließlich heute werden rund 2500 Besucher erwartet.

Auf Anregung des Hefe-van-Haag-Verkaufsleiters Marcus Mülders stand erstmals ein Konditorenleistungswettbewerb auf dem Programm, an dem sich 17 Azubis im dritten Lehrjahr beteiligten. Die meisten der 80 Aussteller präsentierten ein Angebot, das den Speichelfluss ganz schön anregte. Die Firma Van den Leur aus Holland hatte ein altes Mini-Cabrio mit lauter kleinen Backspezialitäten dekoriert. Die Fachbesucher wurden mit Begriffen wie "Knusper-Vital-Genuss", "Aus Omas Rezeptbuch" und "Bayrisch-kräftiges König-Ludwig-Brot" umworben, fast überall durfte genascht werden.

Er backt längst keine "kleinen Brötchen" mehr: Der Maschinenbauer Sandor Kövy hatte 1894 seine erste Brotbackmaschine in St. Tönis ausgestellt - jetzt ist er wieder da und ist sichtlich von seiner erfolgreichen Konstruktion angetan: "Hier entstehen Produkte, die den Verbraucher anlachen."

Fußballer zum Essen, das gibt es bei der Firma Günthart aus Hohentengen am Bodensee. Und Rosen aus Marzipan. "Dieser Ostfriese ist ein Riese", lautet der Slogan für Multi-Star, den geruchsfreien Reiniger aus organischen Inhaltsstoffen für die blitzblanke Backstube, den Focko Schoon im Angebot hat.

Ralf Dörr hatte unter anderem Strudelspezialitäten von "Meister-Marken" aus Bremen mitgebracht. Kein fertiges Gebäck, sondern vor allem ein Produkt zur Herstellung von Hefe-Quark-Teig präsentierte die Firma Plange aus Neuss. Auf den Brötchentüten von "Weber Verpackungen" in Wickede kommen Schnee- und Weihnachtsmann schon ganz groß raus - Markus Sternschulte ist mit dem Geschäft zufrieden. "Sehr lecker", so das Urteil am Stand vom "Westfalia Back-Service" aus Bünde - den Kuchen hatte André Domoradszki noch schnell am Samstag Morgen gebacken.

Die Familie van Haag stellte unter anderem ihre Eigenmarke "Rheinback" aus. "Wir wollen, dass das Bäcker- und Konditorhandwerk Zukunft hat", so Klaus van Haag gegenüber der WZ. Dass es hierzulande 300 Brotsorten gebe, sei sicher einmalig auf der Welt. Eine besondere Herausforderung sei es, junge Leute als Kunden in die Konditoreien zu locken: "Leichtere Sachen, neue Rezepte sollen die Jüngeren zum Kaufen animieren", so Klaus van Haag, der Tradition dort gewahrt haben möchte, wo der Kunde es verlangt: "Zu einem Weckmann gehört eine Pfeife aus Ton, nicht etwas aus Kunststoff."