St. Tönis Ein Fest im Schatten der Mühle

Gemeinschaft Gelderner Straße feierte ihren 90. Geburtstag.

Foto: Kurt Lübke

St.Tönis. „It never rains in Southern California“ (es regnet nie in Süd-Kalifornien; Anm. d. Red.) — kaum hatte die Coverband „Feed Back“ am Samstag auf der Gelderner Straße diesen Klassiker von Albert Hammond angespielt, als ein Regenschauer über das Straßenfest niederging. Gottseidank war’s nur ein kurzer.

Und so feierte letztlich auch der Wettergott ein wenig mit den Aktiven der Gelderner Straße, die am Wochenende zwei Tage lang ihr 90-jähriges Bestehen als Gemeinschaft feierten. Rund um die Vorsitzenden Uli Beckers hatten die Aktiven ein Programm für alle zusammengestellt. Und damit für regen Zuspruch gesorgt.

Zwischen Burg- und Gartenstraße war über 24 Stunden für Autos kein Durchkommen. Eine Musikbühne, Bierpilz, Tische und Bänke — zur Sicherheit unter Zelten und natürlich ein Grill, an dem sich Karsten Susen trotz der hohen Temperaturen zwei Tage lang um Nackensteaks und Würstchen kümmerte. Und natürlich waren da die zahlreichen Besucher — für sie war die Sperrung letztlich eingerichtet worden.

Traditionell mit der Kaffeetafel begann das Fest, das alle fünf Jahre im Schatten der Bühne gefeiert wird. Für die Kinder gab es derweil Spiele wie den Klingeldraht und mehr. Wer den Kuchen aufhatte, der konnte sich an einer Bilderwand, die vom Ehrenmitglied Peter van der Rieth zusammengestellt wurde, über die Aktivitäten der letzten neun Jahrzehnte informieren und zurückblicken. Zum Beispiel in die Zeit, als der Start als Straßengemeinschaft Kempener Straße erfolgte.

Immer irgendwie dabei, wenn es um Feste geht, ist das jüngste Ehrenmitglied Marlies Beckers, deren Gaststätte bis zur Schließung im letzten Jahr eine Heimat der Gemeinschaft war. Aber auch immer wieder auf den Bildern: die Streuff-Mühle. Wahrzeichen der Stadt, Mittelpunkt der Straßengemeinschaft.

Eine Mühle gab es auch für die Kinder, denn viele Holzmodelle wurden gespendet. Und was übrigblieb, wurde verkauft um die Kasse zu füllen. Was man auch über eine mit 300 Preisen gut bestückte Tombola machte.

Der Abend gehörte am Samstag der Musik. Das Quartett „Feed Back“ um Harry Klupsch, seit langem Mitglied der Gemeinschaft, stimmte bis in die tiefe Nacht mit Oldies ein. Erst als gegen Mitternacht der Regen wieder kurz einsetzte, war Schluss.

Um gegen 11 Uhr am Morgen zum Frühschoppen wieder zu beginnen. Hier gab die Prinzengarde, deren Vorsitzender Christian Klupsch auf der Gelderner Straße wohnt, ein Geburtstagsständchen. Zu den Gratulanten gehörten, neben Bürgermeister Thomas Goßen, auch viele Vereine, die kamen, um den runden Geburtstag mitzufeiern.