Willich Ein Fest, wie es besser kaum zu feiern ist

In Willich wurde im riesigen Zelt bayrisch gefeiert. Vom Trödelmarkt bis zur Ausstellung gab’s was für jeden.

Willich. Das Einzige, was verbesserungsbedürftig war beim dritten Märzenfest, war das Wetter. Davon unbeeindruckt feierten über 2 000 Menschen in einem Festzelt, das noch eine Nummer größer war als in den beiden Vorjahren.

Bereits am Freitag Abend hatte das DJ-Team Mönchengladbach für knapp 800 Besucher aufgelegt und für Stimmung gesorgt. Am Sonntag, unmittelbar nach der Mitgliederversammlung des Allgemeinen Schützenvereins, wurde das Zelt zu einem großen Kindertrödelmarkt. Ein weiterer Anziehungspunkt war das Gründerzentrum: Peter Wynands zeigte 495 Fotos, Schwerpunktthema war „Die Wachlokale und ihre Schützenzüge“.

Nur das Wetter spielt beim Märzenfest nicht mit
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Nur das Wetter spielt beim Märzenfest nicht mit

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„Es ist soweit, hier kommt sie, die populärste Oktoberfest-Band der Welt“, verkündete ASV-Protokollchef Joachim Kothen am Samstag gegen 18.30 Uhr. 365 Tage habe man auf das Ereignis gewartet. Die Willicher in Trachtenjacke und Lederhose, die Willicherinnen im feschen Dirndl, das ist beim dritten Märzenfest schon zur Normalität geworden.

Hans-Heiner Kleinmanns wurde kurz vorgestellt: Er ist Jägerhauptmann und Fahrer bei „Brocker Logistics“ und hatte die 60 Hektoliter Märzenbier von der Auer-Brauerei in Rosenheim abgeholt. Thomas Gerbl von der Rosenheimer Brauerei gehörte jetzt zu den Besuchern, er sah, wie den Gästen am Niederrhein der für sie ungewöhnliche Gerstensaft schmeckte.

Es waren nicht nur Schützen aus Alt-Willich gekommen. „Ich habe 17 Minuten mit dem Fahrrad gebraucht“, sagte Christian „Lupo“ Lüpertz, Präsident der Anrather St. Sebastianer. Sein Credo: „Wenn befreundete Schützenvereine rufen, kommt man gerne.“ Das Bier lobte er ausdrücklich: „Es ist sehr kräftig, aber auch sehr süffig.“ Die ersten Gläser wurden bereits getrunken, bevor der offizielle Fassbieranstich durch Bürgermeister Josef Heyes erfolgte. Der schaffte das mühelos ohne große Spritzerei.

Die „Münchner Zweitracht“ im zünftigen Oktoberfest-Outfit begeisterte das Publikum. Die Musiker zeigte die ganze Bandbreite ihres Repertoires, je später der Abend, desto rockiger die Musik. Selbst die Neue Deutsche Welle kam vor.

Am Sonntag hatte Heinz-Jakob Gather für eine kleine, aber feine Traktorensammlung gesorgt, die entlang der Wasserachse präsentiert wurde. Starker Wind und leichter Regen sorgten allerdings dafür, dass nur hartgesottene Traktorenfans sich die Fahrzeuge in Ruhe anschauten. Es waren nicht nur Oldtimer zu bewundern wie der 63 Jahre alte Normag von Wilma Oosterlaar (66) oder der rote Porsche mit bescheidenen 38 Pferdestärken von der Familie Delvos. Am ganz anderen Ende des Leistungsspektrums: Ein Fendt-Ungetüm von Christian Poscher mit 412 PS.

Im Gründerzentrum war es nicht ganz leicht, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen: Peter Wynands hatte 495 Fotos ausgestellt. Auf einem davon aus dem Jahre 1965 waren Wirte in Trikots zu sehen, unter ihnen Toni Viehmann von „Toni’s Saloon“, die gegen die Mannschaft der Hannen-Brauerei angetreten waren.

Im Festzelt gaben Kinder am Sonntag den Ton an. Unzählige Kartons wurden von Müttern und Vätern reingeschleppt. Der Inhalt: Alles, was im Kinderzimmer überflüssig geworden war. Adrian Baumbach (11) möchte den Erlös sparen. Jonas Linsen (5) bot unter anderem sein batteriebetriebenes Riesenrad mit Beleuchtung an, er plant den Kauf eines neuen Fußballtrikots.