Ein Garten wie „der Kurpark von Willich“

Das Reich von Ilse und Adolf Franke in Knickelsdorf wirkt auf Besucher wie ein blühendes Paradies. Der schönste Platz ist eine Bank an einer Mauer.

Schiefbahn. Einer der vielen Besucher sagt: „Das ist der Kurpark von Willich.“ Dieser Scherz ist am „Tag der offenen Gartenpforte“ zu hören. Ilse und Adolf Franke packten 1997 in Schiefbahn die Gelegenheit beim Schopf und erwarben eine rund 5000 Quadratmeter große Pferdewiese hinter ihrem Haus in Knickelsdorf.

„Das ursprüngliche Konzept sah ein Wildbiotop für Enten vor“, erklärt der Garten- beziehungsweise Parkbesitzer. Aus diesem Grund ließ er einen 1000 Quadratmeter großen Teich anlegen. „Von April bis Juni quaken hier Hunderte von Fröschen, geben gemeinsam ein großes Konzert“, freut sich Adolf Franke.

Und er berichtete, wie er die Anlage nach und nach perfektioniert: „Aus dem Garten ist eine Parkanlage geworden. Als Bäume dominieren Eichen, Erlen und Trauerweiden. Nach und nach haben wir Standardpflanzen durch Unikate ersetzt. Außerdem kamen immer mehr Skulpturen hinzu.“

Was geschulte Augen sehen: Den Garten, der sich als beeindruckendes Gesamtkunstwerk präsentiert, zieren unter anderem seltene Taglilien. „Der Züchter ist mittlerweile verstorben, eine Lilie trägt meinen Namen“, sagt der stolze Parkbesitzer und verrät, wo sich sein Lieblingsplatz befindet:

„Die Bank an der Mauer zur Hessenbende hin — dieser Platz ist etwas erhöht. Von einem alten Bauernhof in Neukirchen-Vluyn stammen die 800 Ziegelsteine der Mauer. Von diesem Platz aus hat man den schönsten Überblick über das gesamte Areal.“ Und Franke fügt scherzhaft hinzu: „Wenn man hier in der Abendsonne sitzt, schmeckt selbst der schlechteste Wein himmlisch gut.“

Insgesamt gibt es fünf Plätze, die zum Verweilen einladen. Jeder bietet eine andere Perspektive auf die geballte Gartenkunst, zu der auch etliche Skulpturen beitragen. Raimund Franke aus Meerbusch, mit den Besitzern des Gartens in Schiefbahn nicht verwandt, fertigte unter anderem die beiden Hirsche und den landenden Fischreiher.

Beim Auftritt der „Tonköpfe“ dürfen sich die Frösche über die ungleich musikalischere „Konkurrenz“ wundern. Rund 300 Besucher lauschen der Musik, lassen ihren Blick über die tolle Anlage schweifen, trinken Kaffee und essen Kuchen — und unterstützen so auch den Lions-Club.