Elterninitiative will CDU überzeugen

Die Beiträge für Kitas und Ganztagsschule sollen nicht steigen.

Willich. Das Treffen von rund 30 Vertretern der Initiative gegen die Erhöhung der Elternbeiträge im „Li-La-Laune-Haus“ dauerte dreieinhalb Stunden. „Wir haben einen Masterplan erarbeitet und fühlen uns gut vorbereitet“, sagte danach Dorothea Müller-Stassek. Alle sind gespannt auf Montagabend: Dann gilt es, die CDU von ihren Argumenten zu überzeugen.

Die Initiative hat ein festes Ziel: Die Abschaffung des Geschwisterbonus soll für Kindergärten und die Offene Ganztagsschule vom Tisch. Anschließend möchten die Eltern im Rahmen der von der CDU angestoßenen „Zukunftswerkstatt“ gemeinsam mit der Politik eine tragfähige Lösung erarbeiten.

Ein Erfolg ist den Eltern schon nicht mehr zu nehmen: Ihre Initiative wuchs binnen zwei Wochen auf 711 Mitglieder, in fünf Tagen hatte sie 1300 Unterschriften gesammelt. Zudem hat die CDU darauf bereits reagiert und angekündigt, an den Beiträgen für die Kitas in diesem Jahr nichts ändern zu wollen.

In der Initiative bringt sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ein. Sarah Bünstorf beispielsweise ist die „Haus- und Hof-Juristin“. Da wurden blitzschnell ein Spendenkonto eingerichtet und Autoaufkleber in Auftrag gegeben. Und jedem Ratsmitglied haben die Eltern ein Info-Paket zugestellt.

Günter Rönz, einer der Sprecher, will erste Anhaltspunkte dafür haben, dass die Zahlen falsch sind, mit denen Kämmerer Willy Kerbusch operiert. Eine Zahl, an der nicht gezweifelt werden kann: „Für viele Eltern würde der Wegfall des Geschwisterkinderbonus eine Mehrbelastung von 150 Euro im Monat bringen, das sind 1800 Euro im Jahr — ein kleineres Monatsgehalt“, rechnet Rönz vor.

Die meisten Eltern seien Häuslebauer, die knapp kalkuliert und auf die Kinderfreundlichkeit der Stadt vertraut hätten. Von der Politik erwartet er, „dass nicht eine schlechte Lösung durch eine andere schlechte ersetzt wird“. Zufrieden wären die Eltern, wenn das Thema in die Zukunftswerkstatt verlagert werden würde.

Sowohl für die Gespräche mit der CDU am Montag im Vereinsheim des SC Schiefbahn als auch für die Ratssitzung am Donnerstag haben sich die Eltern einen disziplinierten Auftritt verordnet: „Wir wollen nichts verkehrt machen, wollen nicht des Saales verwiesen werden“, sagt Dorothea Müller-Stassek. Sie hofft, dass möglichst viele Mitstreiter vor Ort sein werden. rudi