Willich Esther Wagner: „Blick auf Stärken der Kinder richten“

Die 45-Jährige ist die neue Leiterin der Grundschule Wekeln. Sie folgt auf Renate Küsters, die 2015 nach Hüls wechselte.

Foto: Kurt Lübke

Wekeln. Was wäre wenn. . .? Ja, wenn die junge Esther mit dem Abitur in der Tasche tatsächlich ihrem Fernweh gefolgt und nach Kanada ausgewandert wäre, um dort als Krankenschwester zu arbeiten? Die junge Kaarsterin hatte schon den festen Plan, das internationale Examen in Schwäbisch Hall zu absolvieren, als ihre Freundin sie nach den mündlichen Prüfungen irritiert ansprach und sagte: „Grundschullehrerin passt doch viel besser zu dir.“ Esther Wagner: „Da erst ist der Gedanke in mir geweckt worden.“

Ihre Ausbildungs- und Karriereschritte im Zeitraffer: 1990 nimmt sie ihr Studium in Köln auf, 1995 macht sie ihr Examen, zuvor kommen zwei ihrer drei Kinder (heute 22 und 21 Jahre alt) zur Welt. 1997 beginnt ihr Referendariat mit Anbindung an das Studienseminar in Mönchengladbach. „Meine Ausbildung habe ich in der Grundschule Im Mühlenfeld gemacht.“

Später zog es Esther Wagner tatsächlich fort vom Niederrhein: Ihr Mann, der Architekt ist, wechselte beruflich nach Cuxhaven und die Familie mit ihm. Esther Wagner fasste pädagogisch Fuß in Niedersachsen. 2006 legte die Grundschullehrerin die Prüfung zur Konrektorin ab.

2008 kehrte Familie Wagner zurück. „Wir wohnen nun in Krefeld, wo auch meine Schwiegereltern und mein Bruder leben.“ Wagner wurde als Konrektorin wieder Teil des Mühlenfeld-Kollegiums.

Der Schritt Richtung Leitungsfunktion war der nächstfolgende. Seit einigen Tagen ist sie offiziell Schulleiterin in Wekeln. „Es macht mir Spaß, Schule mitzugestalten und einer Schule auch ein Gesicht zu geben.“ Verwaltungsarbeit sei Teil ihrer Aufgaben: „Das muss laufen, aber mir ist auch ein aktives Schulleben und -klima wichtig.“

In Wekeln ist sie von einem hilfsbereiten Kollegium und Sekretariat und einer engagierten Elternschaft empfangen worden. Beruflich möchte Wagner zwei Akzente setzen: „Die Lernfreude der Kinder erhalten und den Blick auf ihre Stärken richten, sie Leidenschaften entwickeln lassen.“ Sie betont den Aspekt der Beziehung: „Lernen ohne Beziehung untereinander, zwischen Schülern, Kollegen und Elternschaft, ist sehr schwierig.“

Privat hat Esther Wagner viele Interessen: Sie greift gern zur Gitarre, spielt Volleyball, liest, reist und fährt Ski. Kanada möchten ihr Mann und sie auch einmal bereisen: „Da war ich immer noch nicht.“