Familientreffen in Schiefbahn In vier Generationen auf 198 Familienmitglieder

Schiefbahn · Einst drohte die Familie Heintges auszusterben. Nun aber trafen sich fast 200 Personen.

Die Zahl der Familienmitglieder ist schon beeindruckend. Dabei schaffte es nur rund die Hälfte zum Treffen in Schiefbahn.

Foto: Friedhelm Reimann

(svs) Im Schiefbahner Unterbruch fand ein sicher nicht alltägliches Treffen statt: Die Familie Heintges traf sich auf dem Hof, der einst dem Großvater gehörte. Über 100 Personen waren anwesend, „und es war nur etwa die Hälfte. Wir sind die Stammbäume durchgegangen und kamen auf über 190 Personen, ich meine 198 genau, die in vier Generationen entstanden“, erzählt Sofia Trippen, geborene Wilms.

Dabei drohte die Familie einst auszusterben. „Mein Opa hatte vier Brüder. Zwei blieben unverheiratet und kinderlos, zwei wurden Priester. Mein Opa hat dafür aber viel ausgeglichen“, berichtet Trippen lachend. Zwölf Kinder bekam der Großvater, eines davon: Trippens Mutter. Aus der ersten Kindergeneration leben heute noch fünf Personen, die jüngste ist 78, die älteste wird dieser Tage 92 Jahre alt. „Zum Treffen waren vier Generationen zugegen. Der jüngste Teilnehmer war sieben Monate alt“, berichtet Trippen.

Ist es möglich, bei so vielen Köpfen den Überblick zu behalten? „Klar!“, erzählt Trippen lachend. „Ich erkenne alle. Aber in der Tat haben wir uns einige Zeit lang sehr wenig gesehen. Zwar lebt die erste Generation noch sämtlich in der Gegend, aber von den folgenden Generationen sind einige schon etwas verstreut. So gab es eine Zeit, da wir uns nur zu Beerdigungen gesehen haben. Meine Cousine meinte dann, das müssten wir ändern, und so haben wir dann 2014 das erste Treffen organisiert. Das Zweite fiel dann wegen Corona aus, und jetzt haben wir es halt nachgeholt“, erzählt die heutige Kempenerin.

Ort war der besagte Hof am Unterbruch. „Heute ist er allerdings kein Landwirtschaftsbetrieb mehr. Mein Cousin hat ihn umgebaut, und heute beheimatet er sein Unternehmen der Solarbranche“, erzählt sie weiter.

Natürlich sei die Familie hier und da vertreten. „Aber meines Wissens nicht in bekannten Positionen wie in Politik, Verwaltung oder beispielsweise als Schützenkönige oder so. Trotzdem, die Heintges‘ kennt man in Schiefbahn schon“, sagt Trippen.

Die Treffen sollen fortan übrigens nicht so außergewöhnlich bleiben. „Wir haben uns schon geschworen, dass wir nicht wieder zehn Jahre ins Land gehen lassen. Jährlich werden wir es sicher nicht machen, dafür ist mit so vielen der Organisationsaufwand einfach zu groß, aber wir wollen es schon alle paar Jahre machen und unsere große Familie auch ein Stück weit leben“, sagt sie. Und es scheint nur eine Frage der Zeit, wann die Großfamilie die 200-Personen-Grenze knackt. Eine beeindruckende Entwicklung.

(svs)