Festspiele: Erfolg mit Sex

In diesem Sommer haben 20 616 Zuschauer die Aufführungen besucht.

Neersen. Die Jubiläumsspielzeit der Schlossfestspiele ist erfolgreich zu Ende gegangen: Mit 20 616 Zuschauern und einer durchschnittlichen Auslastung der Tribünenplätze von 81,69 Prozent können Intendantin Astrid Jacob und Geschäftsführerin Doris Thiel auf das erfolgreichste Jahr seit langem zurückblicken.

„Wir haben einen ungewöhnlich tollen Theatersommer erlebt“, betonte am Montag bei der Abschlussbilanz der stellvertretende Vorsitzende des Festspielvereins, Joachim Spallek. Wetter, Zuschauerzahlen, Qualität der Stücke — alles habe gestimmt.

Klar, dass Astrid Jacob dem nicht widersprechen wollte. Sie dankte ihrem Ensemble und allen anderen, die zum Erfolg beigetragen hätten. „Theater ist ein absolutes Grundbedürfnis der Menschen“, urteilte sie, denn auf der Bühne würden Emotionen gezeigt, die den Menschen unmittelbar berührten. Nicht ganz verstehen konnte sie, dass in Willich auch noch nach 30 Jahren die Festspiele hinterfragt würden.

Aus finanzieller Sicht besteht dazu in diesem Jahr überhaupt kein Grund: Nach Auskunft von Doris Thiel habe man sich vor der Spielzeit eine Auslastung von nur 76 Prozent als Ziel gesetzt. „Das haben wir dicke erreicht.“ Daher werde der von der Stadt angesetzte Zuschussbedarf von 200 000 Euro „bei weitem“ nicht benötigt. Die exakten Zahlen lagen am Montag allerdings noch nicht vor.

2008 hatten die Festspiele zum bislang letzten Mal mehr als 20 000 Besucher anlocken können. Vor allem die vielen schönen Tage in diesem Sommer sorgten diesmal für großen Andrang an der Abendkasse. Thiel: „Da sind manchmal vor den Vorstellungen noch 120, 130 Karten über die Theke gegangen.“

Sex ist beim Publikum besonders beliebt gewesen: Die „Mittsommernachts-Sexkomödie“ kam auf eine Auslastung von 88,2 Prozent. „Peter Pan“ und „Der eingebildete Kranke“ lagen jeweils um 78 Prozent.

Nach der Spielzeit ist vor der Spielzeit: Astrid Jacob steckt schon wieder in den Planungen für das nächste Jahr — Einzelheiten wollte sie aber am Montag noch nicht verraten. Nur so viel: Das Motto soll entweder „Sag‘ ja, komm‘ her“ oder „Mannomann!“ lauten.