St. Tönis Flüchtlingswohnungen statt Schrottimmobilien
An der Leipziger Straße können ab 2017 Familien einziehen.
St. Tönis. So nach und nach zeichnet sich ab, welche Art Wohnraum an der Leipziger Straße entstehen könnte. Dort steht ein Mehrfamilienhaus, das früher Christel Siemes aus Geldern-Pont gehörte. Nach ihrem Tod war die Immobilie an die Kirche gegangen. Die hat es an die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft des Kreises Viersen (GWG) verkauft (die WZ berichtet). Deren Pläne beschäftigten am Mittwochabend den Liegenschaftsausschuss in nichtöffentlicher Sitzung.
„Die Stadt hat ja bereits erklärt, den Wohnraum nutzen zu wolle“, sagte Bürgermeister Thomas Goßen. Das Konzept ähnelt dem, das die GWG bereits in Brüggen vorgestellt hatte und nun dem Aussschuss präsentierte. Das sieht vor, dass ein mehrgeschossiges Haus errichtet wird, mit ordentlicher Qualität in der Substanz“.
Allerdings wird der Innenausbau in einer recht einfachen Bauweise erfolgen. Es wird weder Aufzüge noch Balkone geben. Clou an der Sache ist aber: Die Vorrichtungen dafür könnten geschaffen werden. Die Miete läge bei zirka 5,50 je Quadratmeter. In die 14 bis 16 Wohnungen von jeweils 55 bis 75 Quadratmetern könnten 50 bis 60 Familien einziehen.
Wenn dann die Wohnungen vielleicht in zehn bis zwölf Jahren renoviert werden müssten und sich gleichzeitig Flüchtlingssituation und Markt entspannt hätten, könnte man Aufzüge einbauen, Balkone nachrüsten und Türen, Böden und Sanitärartikel erneuern. Dann sei „ganz normaler“ Wohnraum geschaffen.
Wohl noch nicht entschieden ist über die Zukunft der Objekte an der Rue de See und der Jahnstraße. Auch diese hatten jahrelang leer gestanden und die GWG hat sie nun gekauft.
Die GWG bestätigte gestern auf Nachfrage lediglich die bekannten Fakten: Es wird 14 bis 16 Wohnungen geben. Noch in diesem Jahr soll mit Abriss und Neubau begonnen werden. Ende des nächsten Jahres könnten Mieter in die öffentlich geförderten Wohnungen einziehen. „Mehr können wir dazu momentan nicht sagen. Zunächst werden sich die Fachausschüsse in Tönisvorst damit auseinandersetzen“, erklärte GWG-Sprecher Peter Bauland.