Führt neue Orangerie zum Stühlerücken in Schiefbahn?
Sieben städtische Mitarbeiter müssen umziehen. Eine Möglichkeit bietet das alte Rathaus in Schiefbahn.
Neersen. „Ich gehe davon aus, dass in den nächsten sechs Wochen der Umzug erledigt ist“, sagt Manfred Jacobs (Foto unten). Er leitet bei der Willicher Stadtverwaltung den Geschäftsbereich „Zentrale Dienstleistungen“. Er hat die Aufgabe, die räumlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit im Vorwerk des Neersener Schlosses voraussichtlich ab April 2015 die neue Orangerie in Betrieb gehen könnte.
Bislang sind im Vorwerk sieben städtische Mitarbeiter und Fraktionsräume untergebracht. Obwohl sich geschlossen die SPD gegen die Aufgabe ihrer Räume dort ausgesprochen hatte und es auch Gegenstimmen von FDP und den Grünen gab, hatte zuletzt der Rat mit Mehrheit anders entschieden. Demnach gehen die Fraktionen von CDU und SPD bald eine Etage höher. FDP und Grüne bekommen Räume im Eingangsbereich des Technischen Rathauses.
Was ist aber mit den sieben städtischen Mitarbeitern? „Zwei Büros mit Mitarbeitern der Service-Stelle sind bereits leer“, sagt Jacobs. Da der Service aus finanziellen Gründen abgespeckt worden ist, erfolgt die Beratung jetzt stundenweise im Technischen Rathaus. Für Olaf Schnödewind, den Leiter des Rechnungsprüfungsamtes, und seine vier Mitarbeiter sucht Jacobs „noch nach einer zufriedenstellenden Lösung.“
Dienstag will er dem Verwaltungsvorstand eine Entscheidungshilfe geben. Obwohl Jacobs auch von der Möglichkeit gesprochen hat, dass die fünf Mitarbeiter vielleicht durch organisatorische Veränderungen im Neersener Schloss ihre neuen Arbeitsplätze bekommen könnten, bevorzugt er seit längerem diese Lösung: sie im ersten Geschoss des alten Schiefbahner Rathauses unterzubringen.
Die Sache hat einen Haken: In dieser Etage werden zurzeit die infrage kommenden Räume von vielen Gemeinschaften genutzt. Dort trainiert und spielt der Schachclub, finden zahlreiche Aktivitäten der benachbarten Begegnungsstätte statt (Sprach-, Tanz- und Malkurse), trifft sich der Tauschring. Außerdem sind dort Büros von Schiedsmann, Seniorenbeirat und Streetworkerin. „Ich habe noch nicht mit allen bisherigen Nutzern gesprochen, deshalb kann ich womögliche Veränderungen im alten Schiefbahner Rathaus noch nicht bestätigen“, sagt Jacobs.
Gesprochen hat er darüber vor längerer Zeit mit Marita Gentsch, Leiterin der Schiefbahner Begegnungsstätte. Sie sagt auf Nachfrage: „Wir haben eine Lösung gefunden. Die ist zwar nicht gut, aber immer noch besser als überhaupt keine Nutzung mehr.“ So könne der große Raum, in dem der Schachclub trainiert, auch von Gruppen und Kursteilnehmern mit genutzt werden. Im zweiten Stock, direkt unter dem Dach des verwinkelten Rathauses, stünde ein weiterer Raum zur Verfügung. Gentsch: „Für ältere Menschen ist der zweite Stock sicherlich ein großes Hindernis.“
Erfreut war sie darüber, dass der Hausmeister im katholischen Jugendheim „Leuchtturm“ spontan für den Tanz-Club der Frauen Räume angeboten hat.
Ein großes Problem sei aber, so Marita Gentsch, dass wahrscheinlich ein wichtiger Raum wegfalle, in dem früher die vielen Pakete der Weihnachts-Wunschbaumaktion gelagert worden seien.