Münchheide steckt bis 2017 im Stau
Mit dem Abriss der alten A 44-Brücke ist erst in 26 Monaten zu rechnen. Bürgermeister Josef Heyes ist entsetzt.
Willich. Das Thema beschäftigt die Verantwortlichen der Stadt Willich schon seit acht Jahren. Und es vergehen voraussichtlich fünf weitere, bis das Projekt verwirklicht sein wird: Die Rede ist vom Ausbau der L 26 zwischen der Kreuzung Bönninghausen und dem Porschezentrum in Münchheide.
Mehrere Kilometer Stau und 20 Minuten Wartezeit aus Richtung Anrath sind dort im Berufsverkehr die Regel, nicht die Ausnahme. Die WZ erfuhr jetzt vom zuständigen Landesbetrieb „Straßen.NRW“ in Mönchengladbach, dass mit dem für den Ausbau der L 26 notwendigen Abriss der Autobahnbrücke der A 44 erst Anfang 2017 begonnen werden kann.
Ursprünglich sollte das noch in diesem Jahr geschehen. „Wir waren zu optimistisch“, gibt Roland Schmidt, Abteilungsleiter Bau bei „Straßen.NRW“ in Mönchengladbach zu.
Grund für die erneute Verzögerung ist das Planfeststellungsverfahren, das im Frühsommer 2015 beginnen soll und bis zum Beschluss rund zwei Jahre in Anspruch nehmen wird. Ursprünglich war man bei „Straßen.NRW“ davon ausgegangen, die Brücke schon abreißen zu können, bevor der Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Daraus wurde aber nichts, weil die gesamte Baumaßnahme in die Zuständigkeit von Land und Bund fällt.
Die Autobahnbrücke der A 44 in Münchheide muss abgerissen werden, weil sie nicht breit genug ist, um die L 26 von jetzt drei auf fünf Spuren (zwei in jede Richtung, eine Linksabbiegerspur) zu verbreitern. Die neue Brücke wird so ausgelegt, dass sie breit genug ist, um den später geplanten Ausbau der A 44 von derzeit vier auf sechs Fahrspuren zu ermöglichen.
Wie dringend notwendig der Ausbau der L 26 ist, belegen Zahlen, die „Straßen.NRW“ erhoben hat. „2020 werden täglich 20 000 Fahrzeuge über die L 26 und 67 000 über die A 44 fahren“, so Schmidt.
Das Planfeststellungsverfahren wird nach derzeitigem Stand frühestens 2017 abgeschlossen sein. In das Verfahren werden auch die Anwohner einbezogen. „Diese haben teilweise berechtigte wirtschaftliche Interessen, beispielsweise die Betreiber der dort ansässigen Tankstelle. Auch der Naturschutz muss berücksichtigt werden“, so Schmidt.
Anfang 2017 könnte dann mit dem Bau der neuen Brücke begonnen werden. Parallel dazu sollen die Arbeiten für die Verbreiterung der L 26 abgewickelt werden, so dass Anfang 2019 alles fertiggestellt sein könnte. Bei den Verantwortlichen der Stadt Willich sorgt die neue Entwicklung für Entsetzen.
„Das trifft uns sehr, sehr hat und ist für die Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Münchheide ein großes Problem“, so Willichs Bürgermeister Josef Heyes. Er hat einen Brief an die Düsseldorfer Regierungspräsidentin Anne Lütkes geschrieben und sie gebeten zu prüfen, „ob die Maßnahme wegen der großen Dringlichkeit nicht vorab als Einzelmaßnahme durchgeführt werden kann“.