Sportvereine in der Stadt Willich Willicher Schwimmverein will sich DJK/VfL anschließen

Willich · Die Fusion soll im November beschlossen und zum Januar 2020 vollzogen werden. DJK hätte dann 14 Abteilungen.

 Helmut Frantzen, Vorsitzender des DJK/VfL Willich: „Unsere Türen stehen offen.“

Helmut Frantzen, Vorsitzender des DJK/VfL Willich: „Unsere Türen stehen offen.“

Foto: Norbert Prümen

Man könnte sagen, da schließt sich vereinshistorisch ein Kreis: Der Vater von Helmut Frantzen hat – einhergehend mit dem Bau des ersten Schwimmbades in Willich vor rund 55 Jahren – eine Schwimmabteilung aufgebaut. Aus dieser ist später der SV Willich hervorgegangen. 2015 feierte der SV mit 565 Mitgliedern sein 50-jähriges Bestehen.

Nun gibt es Pläne innerhalb des Schwimmvereins, die Eigenständigkeit aufzugeben und sich dem DJK-VfL 1919 anzuschließen. Dessen Vorsitzender ist Helmut Frantzen.

„Wir sind offen für eine Fusion“, sagt Frantzen. Sein Verein mit zurzeit 2300 Mitgliedern würde dann 14 statt 13 Sportabteilungen haben und das breite Angebot von Breitensport bis Modellflug um das Schwimmen erweitern.

Erste annähernde Gespräche für einen solchen Schritt habe es während des Empfangs zum 100-jährigen Bestehen des DJK/VfL gegeben. Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung und einer weiteren Mitgliederversammlung haben Mitglieder des SV Willich der Fusionsabsicht zugestimmt.

Frantzen zum weiteren Vorgehen: „Im November werden beide Vereine zu einer außerordentlichen Versammlung einladen, die an einem Ort zur gleichen Zeit stattfinden wird.“ Dann seien auch ein Notar und eine beratende Mitarbeiterin des Landessportbundes zur Stelle, die so Frantzen, „nach eigener Aussage bereits 300 Fusionen gemacht hat“. So flankiert werde die rechtliche Verschmelzung dann Protokoll-gerecht ablaufen. „Wir streben die Fusion zum 1.1. 2020 an.“

Die Gründe für die Aufgabe der Vereins-Eigenständigkeit liegen vor allem im personellen Bereich. Nachwuchs an Ehrenamtlern zu finden sei in der heutigen Zeit nicht einfach. Das bestätigt Helmut Hallmann, der zweite Vorsitzende des SV Willich. Ihn hat die WZ gestern erreicht, kurz bevor er sich auf den Weg zum Aquajogging in „De Bütt“ gemacht hat: „Ich bin 88 Jahre alt und habe noch mehrere Aufgaben im Verein zu erfüllen. Ich bin Breitensportwart, Aufsicht, Trainer und zweiter Vorsitzender.“ Es werde immer schwieriger, neue Leute zu finden, die Posten übernehmen. „Aus dem Schwimmverein wird nun die Schwimmabteilung“, sagt Hallmann. Das Geld des Vereins bleibe in der Abteilung. „Die muss sich selbst tragen. Wir sind keinesfalls pleite.“

Der Rückgang an Mitgliedern führte zu einem Rückgang an Einnahmen. Um Kosten zu sparen, sei der Mietvertrag für die Geschäftsstelle an der Domstraße zum Ende des Jahres gekündigt worden.

Frantzen sieht ebenfalls Synergieeffekte durch die Zusammenlegung der Geschäftsstellen und die personelle Ausstattung der Schwimmabteilung.

In eineinhalb Jahren will Helmut Frantzen seinen Vorstandsposten an seinen jetzigen Vize-Vorsitzenden Andre Loosen abgeben. Bis dahin dürften dann auch die zurzeit parallel und „gut laufenden“ Fusionsgespräche mit dem Willicher Turnverein beendet sein.