Geflüster: Willi Wisch muss mal baden

Ein schmutziges Plakat ist dem Flüsterer in Schiefbahn aufgefallen. Zudem ist ihm eine Entschuldigung ins Haus geflattert.

Willich/Tönisvorst. Am Wochenende war wieder "Willi Wisch" in Willich unterwegs. Unter diesem Titel läuft schon seit Jahren der große Frühjahrsputz in der Stadt. Die Verwaltung nutzt die lustige Willi-Figur außerdem, um die Bürger zu ermahnen, die Straßen sauber zu halten. Der Schuss geht allerdings nach hinten los, wenn die entsprechenden Saubermann-Plakate wegen des darauf befindlichen Drecks kaum mehr zu erkennen sind. Ein "schönes" Beispiel dafür hat der Stadtflüsterer in Schiefbahn gefunden.

Emsig die Landschaft geputzt haben vor einer Woche auch CDU-Mitglieder und der Hegering in Tönisvorst. Was auch WZ-Leser Siegmar Porrmann ausdrücklich zu schätzen weiß. Er bemängelt allerdings, dass entlang der Düsseldorfer Straße in Richtung Real sowie an der Rückfront des Future-Stores immer wieder große Müllmengen zu finden sind. "Dort sieht es schlimmer aus als im Schweinestall", klagt er. Dem kann sich der Flüsterer, der dort sogar eine alte Wasserpfeife entdeckt hat, nur anschließen.

Vor einer Woche berichteten wir an dieser Stelle über einen köstlichen Buchstabensalat auf der Homepage der SPD im Kreis Viersen. Aus Tönisvorst war Tönisvoerst geworden, die Gemeinde Oedt hatte sich plötzlich in Oeth verwandelt. Der Wahl-Neersener Christian Lange, von Hause aus ein Kind des Ruhrgebiets, hat sich mittlerweile als der "Koch" dieser Speise zu erkennen gegeben. "Bis vor einem Jahr kannte ich Tönisvorst, Oedt, Brüggen oder Kempen überhaupt nicht", gibt der Systemadministrator der SPD-Fraktion im Landtag von NRW in einer Mail an den "Flüsterer" unumwunden zu.

Kempen, dachte er, liege in Bayern. Die Liebe habe ihn erst vor einem Jahr nach Neersen verschlagen, zumindest diesen Ort könne er nun unfallfrei schreiben. "Ich habe mir vorgenommen, alle Orte im Kreis Viersen mit dem Fahrrad zu besuchen und mir die Namen einzuprägen. Ich hoffe, noch lange am schönen Niederrhein zu bleiben", schreibt er. Und wir hoffen mit ihm.

Eine Stellenausschreibung im Pfarrbrief kommt auch nicht so häufig vor. Zu finden war sie jetzt in St. Tönis. Dort sucht die katholische Kirchengemeinde St.Cornelius einen neuen Küster. 24 bis 25 Wochenstunden soll er sich um Kirche, sakrale Gegenstände und Gewänder kümmern.

Der Dank zum Abschied kam spät, aber dafür umso herzlicher. Angelika Hamacher, Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses in Tönisvorst, war es bei der Januarsitzung "durch gegangen". Es war die letzte offizielle Sitzung von Willi Kamp, damals noch Rektor der Grundschule Hülser Straße. Zum neuen Schulhalbjahr trat er in den Ruhestand. Als der Fachausschuss in dieser Woche erneut tage, holte Hamacher Versäumtes nach. Und so bekam Kamp nun einen Blumenstrauß, den Applaus seiner Kollegen und der übrigen Ausschussmitglieder und nette Worte zum Abschied: "Sie waren die erste Grundschule in Tönisvorst, die die Offene Ganztagsgrundschule eingeführt hat. Mit 50 Plätzen haben Sie angefangen. Es sind viel, viel mehr geworden. Sie haben Maßstäbe gesetzt, an denen sich die anderen orientieren." Kamp dankte nach sieben jahren Ausschussarbeit bescheiden ("Es hat immer Spaß gemacht"), zog dann die Jacke an und mit den Blumen davon.

Eine umfunktionierte Ampel ist dem Stadtflüsterer vor einigen Tagen an der Kreuzung Bahnstraße/Kruzestraße in Willich aufgefallen. Sie diente nämlich offenkundig als Schild-Halter. Unter dem Grün-Licht war dort die Schrift "Offen" angebracht. Was da offen war, war allerdings nicht zu erkennen.

Die Immobilienfirma Paschertz ist längst nicht nur in Willich aktiv. So weist seit einiger Zeit ein Schild am Rand der Anrather Straße in Krefeld-Forstwald auf ein Projekt hin, das allerdings nicht auf dem dortigen Brach-Grundstück, sondern etwas versteckt im Wald angeleiert wurde. Konkret: Paschertz baut eine Villa zu zwei Einfamilienhäusern mit Luft-Wärmepumpen-Technologie um. "Zu den Tannen", heißt das Projekt - das klingt doch schon fast wie im Schwarzwald-Urlaub.

Apropos: Urlaub kann man offenbar nicht nur Schwarzwald, sondern auch in Schiefbahn machen. Diesen Eindruck erweckt zumindest ein großes Plakat, das der Flüsterer entdeckt hat. "Traumurlaub beginnt in Schiefbahn" ist darauf zu lesen. Dahinter steckt die Werbung für das Reisebüro Krüger.

Italienisches Eis gibt es ab sofort auch wieder an der Schulstraße in St.Tönis. Marisa und Pierpaolo Fontanella haben ihr Zweitgeschäft eröffnet, nachdem sie schon seit Februar ihre kalten Kugel im Hauptgeschäft an der Ecke Hochstraße/Kirchstraße anbieten.

Zum Abschluss eine Gratulation: CDU-Ratsfrau Elke Stiegen ist am Freitag 40 Jahre alt geworden. Als Vorsitzende der Mittestands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) führt sie den Tönisvorster Stadtverband an und ist die einzige Frau an der Spitze eines MIT-Verbandes im Rheinland.